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Ölpreise Es droht neues Ungemach

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Nach einem mehrmonatigen Verhandlungsmarathon hatte die OPEC ihre Förderung zu Beginn des Jahres gedrosselt. Ziel war es, das Angebot künstlich zu verknappen und damit den über mehrere Jahre hinweg gesunkenen Ölpreis zu festigen.

Viele US-Fracker wollen mehr investieren

Verschärft wird die brenzlige Lage am Ölmarkt durch die wieder anziehende Produktion von Schieferöl in den USA. Jüngsten Daten des Ölausrüsters Baker Hughes vom Freitag vergangener Woche zufolge hat sich die Zahl der aktiven Bohrlöcher seit Jahresbeginn von 529 auf 617 erhöht. Die Mehrheit der Schieferölproduzenten kann ab einem Barrelpreis von 50 US-Dollar gewinnbringend Öl fördern. Viele Unternehmen der Frackingbranche hegen Pläne, kurzfristig um 40 bis 70 Prozent mehr in die Förderung investieren zu wollen. Erst vor wenigen Tagen hat der US-Ölriese Exxon Mobil angekündigt, aufgrund des wieder gestiegenen Ölpreisniveaus sein Schieferölgeschäft auszubauen. Der Konzern gab bekannt, rund ein Viertel seines Budgets für 2017 – rund Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar – für Bohrungen in Texas, New Mexico und North Dakota bereitzustellen. Der Ölmulti will damit ein gewaltiges Reservoir neuer Ölquellen erschließen: Die neuen Lagerstätten sind sogar ab einem Erdölpreis von 40 US-Dollar je Barrel profitabel.

Nochmals könnten die Anleger am Ölmarkt allerdings nicht auf die OPEC als Preisdrücker rechnen, gibt Goldman Sachs zu bedenken: Die OPEC werde ihre Produktionsbegrenzung nicht ausweiten, weil das Ziel die Reduzierung ihrer Lager, nicht die Unterstützung des Ölpreises sei.

Die nächste OPEC-Sitzung findet am 25. Mai in Wien statt. Die Ausweitung der Schieferölproduktion in den USA könnte den Teilnehmern so unwillkommen sein, dass sie ihre beschlossene Förderkürzung wieder ad acta legen. Was geschieht daraufhin? Die Preise dürften wieder in den Keller fallen.

 

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