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Markteinschätzung von Janus-Henderson-Chefvolkswirt Kommt alles anders

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Sentix-Konjunkturindex sinkt

Die finden sich derzeit aber eher nicht: Wie zum Wochenauftakt bekannt wurde, ist der vom Beratungsunternehmen Sentix unter Investoren ermittelte Konjunkturindex für den Euroraum auf 27,7 Punkte (Vormonat: 28,3) gesunken. Der Index der Konjunkturerwartungen steckte sogar auf 16,0 Punkte (19,8) zurück. Noch schlechter steht Deutschland da: Im August ist der Sentix-Index zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Der Index verliert auf 33,2 Punkte (Vormonat: 37,5), wobei sich der Erwartungsindex sogar auf 5,8 Punkte (12,5) ermäßigte.

„Im Gegensatz zum Ifo-Index zeigen die Sentix-Daten also bereits einen spürbaren Momentumverlust an – angesichts der Krise der wichtigen Autobranche ein Fanal für Anleger”, meint Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner zu den Zahlen. Der Skandal um die Autoindustrie könnte sich zum ökonomischen Stimmungskiller entwickeln.

Arbeitsmarkt-Boom zwingt Notenbanken zum Handeln

„Eine Abschwächung der Wirtschaftsaktivitäten ist nicht grundsätzlich negativ für die Aktienmärkte, insbesondere dann nicht, wenn die Notenbanken Geld günstig zur Verfügung stellen“, kommentiert Ward die Lage. Notenbanker dürften nach Meinung des Volkswirts jedoch einer leichten Abschwächung des Wirtschaftswachstums indifferent gegenüberstehen – nicht zuletzt, weil der Boom an den Arbeitsmärkten sie nach Lehrbuch zum Handeln zwingt: Die Arbeitslosigkeit in den G7-Staaten ist mit 5,0 Prozent im April auf den niedrigsten Stand seit 1980 gesunken.

„Die Fed könnte allerdings ihre Zinsen im Verlauf des Jahres 2017 stärker erhöhen als von den Marktteilnehmern erwartet“, gibt Ward zu bedenken und verweist darauf, dass geldpolitische Entwicklungen in den USA auf den Rest der Welt abfärben könnten. Nicht zuletzt, um Kapitalabflüsse in die USA zu unterbinden.

„Im vergangenen Jahr sind die Aktienmärkte von den Erwartungen eines verbesserten Weltwirtschaftswachstums und langsamer als erwartet angehobenen US-Zinsen nach oben gezogen worden“, erinnert Ward. „Investoren sollten sich jetzt für eine gegensätzliche Entwicklung bereithalten.“

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