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Marktkommentar von Danske Invest Aktienanleger können weiter optimistisch sein

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Verhältnis von KGV zu den Zinsen von Staatsanleihen hat sich geändert

Hinzu kommt: Strengere Kreditkonditionen, die zu einem höheren Ausfallrisiko führen, tragen ebenfalls eine Mitschuld.  
Mit einer gründlichen Analyse der historischen Daten lässt sich jedoch belegen, dass diese Verallgemeinerung nicht unbedingt wasserdicht ist. Beim Vergleich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Unternehmen im US-amerikanischen S&P 500 Index zu den Zinsen 10-jähriger US-Staatsanleihen seit 1962 fällt auf, dass diese monatlichen Daten in zwei Gruppen aufgeteilt sind: Eine Gruppe vor 1998 und eine Gruppe danach. Vor 1998 scheint die klassische Schlussfolgerung zuzutreffen: Auf hohe Zinsen folgen tendenziell niedrigere Bewertungen. Aber: Die Daten der vergangenen 20 Jahre zeigen genau das Gegenteil – auf hohe Zinsen folgten im Allgemeinen hohe Bewertungen.

Tempo der Zinsanhebungen sollte gedrosselt werden

In dem Niedriginflationsumfeld seit 1998 waren Zinserhöhungen generell eine Folge von besseren wirtschaftlichen Bedingungen. Bei einer robusten und gesunden Wirtschaft verlangen Investoren normalerweise eine niedrigere Risikoprämie für eine Anlage in Aktien. Und wenn die Risikoprämie bei einem Konjunkturaufschwung stärker sinkt als die Zinsen steigen, führt das demnach zu höheren Aktienkursen. Geht es also darum, die Zinsen so schnell wie möglich anzuheben? Nicht ganz. Erstens können die Zinsen eine Belastungsgrenze erreichen, wenn die Wirtschaft zu einem Umfeld mit hoher Inflation wie in den Jahren vor 1998 zurückkehrt. In diesem Umfeld werden höhere Zinsen nicht automatisch mit einer sinkenden Risikoprämie verrechnet – und das sind schlechte Nachrichten für Aktien.

Zinsen dürfen dank besserer Konjunktur steigen

Doch im aktuellen Zinsumfeld mit einem robusten Wirtschaftswachstum sollte es noch Spielraum geben, dass die Zinsen weiterhin aus den richtigen Gründen steigen können, nämlich aufgrund besserer konjunktureller Bedingungen, was Aktien zugutekommt. Zudem spielt das Tempo der Zinsänderungen eine Rolle. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Monate mit Zinssenkungen im Durchschnitt positive Aktienrenditen zur Folge hatten, unabhängig davon, wie schnell die Zinsen gesunken sind. Das ist nicht sonderlich überraschend. Wenn man aber die Monate mit Zinserhöhungen betrachtet, war hingegen das Tempo ausschlaggebend dafür, ob die Aktienrenditen positiv oder negativ ausfielen.

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