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Marktkommentar von Danske Invest Digitalisierung bietet vielversprechende Anlagechancen

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Technologie braucht Grenzen

Als im Jahre 1901 mit dem inzwischen verblichenen „Oldsmobile“ das erste in Großserie hergestellte Benzinauto in den USA auf den Markt kam, war es nicht möglich, über eine rote Ampel zu fahren – die erste elektrische Ampel wurde erst 1912 in Salt Lake City eingeführt. Auch die Vorschriften für Sicherheitsgurte und Einfädelspuren auf Autobahnen gehörten damals einer fernen Zukunft an. Doch als sich das Auto immer größerer Beliebtheit erfreute, wurden Verkehrsregeln, Sicherheitsauflagen und der Führerschein eingeführt. Gleichzeitig lernte die Menschheit mehr über die negativen Auswirkungen von Autos auf Umwelt und Klima, was unter anderem zu der Auflage führte, Blei aus Benzin zu entfernen.

Menschheit kann negative Auswirkungen von Technologien beherrschen

Gleichermaßen ist es sowohl natürlich als auch absehbar, dass die Gesetzgebung fortlaufend angepasst wird, wenn neue Technologien immer schneller und selbstverständlicher zu unserem Alltag gehören. Die Digitalisierung bietet uns großartige Möglichkeiten und Vorteile, doch von Zeit zu Zeit muss man den technologischen Fortschritt „erden“, damit er sich den Normen, die in unserer Gesellschaft gelten, anpasst. Technologie kennt nur die Grenzen, die wir selbst definieren.

Zukunftsangst ist gestrig

Die Angst der Anleger vor Regulierung ist trotzdem rational – insbesondere, wenn die Technologiegegner so viel Lärm machen, dass am Ende die Politiker zu einer Überregulierung neigen. Gleichzeitig begrenzt sich eine strengere Regulierung nicht unbedingt nur auf rigide Vorschriften für die Erhebung und Verwendung von Nutzerdaten, sondern kann sich auch auf eine Gesetzgebung gegen den monopolähnlichen Status einiger Technologiekonzerne oder ihre Möglichkeiten für grenzübergreifende Steueroptimierungen niederschlagen.

Statt der guten alten Zeiten gute neue Zeiten

Ohne Zweifel kann eine strengere Gesetzgebung das Geschäftsmodell und die Gewinne ausgewählter  Technologieunternehmen beeinträchtigen. Doch aus einem größeren Blickwinkel betrachtet kann die Zukunft nicht zurückgedreht werden. Selbst die hartnäckigsten Technophoben haben es nicht geschafft, die Verbreitung des Autos zu verhindern und wieder Pferdekutschen einzuführen. Und genauso wenig können sie die voranschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft aufhalten. Die guten alten Zeiten sind vorüber. Jetzt stehen die guten neuen Zeiten bevor.

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