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Marktmeinung Finanzkennzahlen haben mehr Substanz als Wahlprozente

Nach dem überraschenden Brexit und dem unerwarteten Sieg von Donald Trump hat Michael Livijin, Chefstratege der Nordea Bank, hunderte Marktanalysen ausgewertet. Er kommt zu dem Schluss: Politische Verwerfungen sorgen an den Börsen meist nur für kurzzeitiges Getöse.

„Wie sich Unternehmen entwickeln ist wesentlich wichtiger für Aktien als etwa die Politik von Trump", gibt Livijin in einem Telefoninterview mit Bloomberg Auskunft. „Politik hat einen gewissen Einfluss. Aber Gewinne, Bewertungen und andere Kennzahlen sind langfristig wichtigere Faktoren als Politik."

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Vor diesem Hintergrund hat Nordea, die Nummer eins unter Skandinaviens Banken, globale Aktien im Portfolio übergewichtet. Die Bank geht davon aus, dass sich diese Anlageklasse besser als andere entwickelt. Besonders aufschlussreich: Nordea legt keinen Schwerpunkt auf eine bestimmte Region, einzig Unternehmenskennzahlen zählen. Auch in höheren Zinsen wird kein Hindernis für die Aktienmärkte gesehen, sofern die Anpassung aufgrund einer verbesserten Wirtschaftslage erfolgt.

Zwar haben Donald Trumps – im Vorfeld der US-Wahl angekündigte – neue Fiskalpolitik und seine Pläne zur Sanierung der lange vernachlässigten Infrastruktur in den USA eine Aktienmarkt-Rallye befeuert. Dow Jones, S&P und Nasdaq erreichten seit Trumps Wahlsieg immer neue Allzeithochs. Dennoch sieht Michael Livijin keinen Grund dafür, das Aktienexposure zu reduzieren. Sein Credo: „Das fundamentale Bild spricht für eine Übergewichtung von Aktien gegenüber langlaufenden Renten.“

Auch von den zu erwartenden Erträgen dieser Hauspolitik hat sich der Nordea-Vordenker ein Bild gemacht: Für 2017 erwartet die Bank mit Sitz in Stockholm global steigende Unternehmensgewinne zwischen fünf und sieben Prozent. Die globalen Aktienmarkt-Erträge dürften dementsprechend auf fünf bis zehn Prozent klettern.

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