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MEAG-Fondsmanager Stefan Amenda „Risikobudgets sind ein kostbares Gut“

Stefan Amenda ist seit Januar 2009 bei MEAG tätig
Stefan Amenda ist seit Januar 2009 bei MEAG tätig

DAS INVESTMENT: Worin besteht die grundsätzliche Strategie des MEAG FairReturn?

Stefan Amenda: Der MEAG FairReturn ist ein Absolute-Return-Produkt. Das heißt, wir streben unabhängig von der Marktentwicklung eine positive Rendite an. Seit Auflegung haben wir nicht nur jedes Jahr eine positive Rendite erzielt, sondern jahresdurchschnittlich sogar über 3 Prozent. Dafür setzen wir auf eine breite Streuung, Schwerpunkt ist Europa. Wir können darüber hinaus in sämtliche Anleihesegmente weltweit, also auf Staats- und Unternehmensanleihen sowie Emerging-Market- und High-Yield-Bonds setzen und bis zu 15 Prozent Aktien beimischen.

Auf welche Weise schaffen Sie es, Verluste zu vermeiden?

Amenda: Indem wir mit Risikobudgets arbeiten. Diese nehmen wir aus den laufenden Erträgen, die dem Fonds aus Kuponzahlungen und Dividenden zufließen, und steuern hier nötigenfalls noch etwas nach. Das verteilen wir dann auf die einzelnen Anlageklassen. Fallen beispielsweise die Aktienkurse und ist ein Teil des Budgets aufgebraucht, dann nehmen wir aus dem Aktienteil Risiken heraus. Das funktioniert umgekehrt natürlich genauso.

Und wie gehen Sie bei der Aufteilung der Risikobudgets konkret vor?

Amenda: Dafür ist unser Ausblick maßgeblich. Wir schauen uns die fundamentalen Faktoren sehr genau an und formulieren basierend darauf unsere Erwartungen für die einzelnen Anlageklassen. Je größer unsere Überzeugung, desto mehr Risikobudget bekommt eine Assetklasse, wobei wir das quartalsweise überprüfen und die Verteilung der Budgets anpassen, also zum Beispiel stärker in die Anlageklasse investieren, von der wir eine bessere Wertentwicklung erwarten.

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Wie ist Ihr Ausblick für 2017?

Amenda: Wir rechnen damit, dass Donald Trump über Steuersenkungen und Fiskalprogramme das Wirtschaftswachstum ankurbeln wird. Das wäre für die USA, aber auch für den Rest der Welt positiv. Davon ausgehend wird die US-Notenbank zwei bis drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr vornehmen, während die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm zwar verlängert, aber allmählich zurückfahren wird. Sofern wir kein Überschießen bei der Inflation und den Anleiherenditen sehen, ist das für Risikoanlagen wie Aktien oder Hochzinsanleihen ein gutes Umfeld.

Wo sehen Sie das größte Risiko?

Amenda: Zum einen in den anstehenden Wahlen in Europa, die bei unerwarteten Ergebnissen zu massiven Turbulenzen führen können. Zum anderen ist ein Blick auf die Inflations- und Zinsseite wichtig. Wenn die Inflation deutlich stärker steigt als erwartet, werden auch die Zinsen und Renditen schneller nach oben klettern, und das wird dann bei allen Risikoanlageklassen zu Verwerfungen führen.

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