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Megatrend Wasserstoff Der Weg zur Wettbewerbsfähigkeit ist lang

Wasserstoffbetriebener Sportwagen
Wasserstoffbetriebener Sportwagen: Brennstoffzellenfahrzeuge sind derzeit nur halb so leistungsfähig wie Elektrofahrzeuge – außerdem ist ihre Antriebstechnik komplizierter und teurer | Foto: imago images / Matrix

Ein Blick auf den Gesamtzyklus von Fahrzeugen, die mit Brennstoffzellen betrieben werden, macht deutlich: Der Prozess der Wasserstoffproduktion bis hin zum Antrieb verbraucht derzeit zu viel Energie. Dazu kommt die aufwändige Speicherung des komprimierten oder verflüssigten Gases sowie sein Transport durch Pipelines oder Tankschiffe. Im Vergleich zu Batterien ist jeder dieser Schritte mit Effizienzverlusten verbunden und erzeugt gleichzeitig einen hohen Kohlenstoffausstoß. Zudem sind Brennstoffzellenfahrzeuge derzeit nur halb so leistungsfähig wie Elektrofahrzeuge – dafür ist ihre Antriebstechnik komplizierter und teurer.

Umweltfreundlicher Wasserstoff frühestens in zehn Jahren wettbewerbsfähig

Die derzeit am häufigsten genutzte Methode Wasserstoff zu gewinnen, ist die Dampfreformierung. So entsteht der sogenannte blaue Wasserstoff von dem jährlich etwa 70 Millionen Tonnen produziert werden. Diese Methode der Wasserstoffproduktion verursacht jedoch erhebliche CO2-Emissionen, da sie zu 75 Prozent aus Erdgas und zu 22 Prozent aus Kohle erzeugt wird.

Für die kohlenstofffreie grüne Variante hingegen wird wenig produziert, weil man dafür kostspielige Elektrolyseanlagen benötigt. Wenn in den kommenden zehn bis 20 Jahren die Kosten deutlich sinken sollten, wie es die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) erwartet, könnte grüner Wasserstoff ab 2030 weniger kosten als blauer.

Aktuell fehlt es auch an der notwendigen Vertriebsinfrastruktur und effizienten Speichermöglichkeiten für Wasserstoff: Der Aufbau von Verteilungsnetzen und Tankstellen erfordert weitaus mehr Investitionen und einen größeren Aufwand, als der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das dürfte auch in der näheren Zukunft dazu beitragen, dass E-Autos bevorzugt werden. Selbst wenn in den kommenden Jahrzehnten die Reichweiten von Wasserstoffautos auf dem Niveau von Verbrennungsmotoren liegen werden, dürften die von Elektrofahrzeugen deutlich ausgereifter sein.

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Elektrische Antriebe mit großem Vorsprung

Investoren sollten bedenken, dass die Brennstoffzellentechnologie bisher noch keinen nennenswerten kommerziellen Erfolg hatte. In unserem L&G Battery Value Chain UCITS ETF gibt es daher auch keine reinen Wasserstoffanbieter wie PowerCell oder Ballard. Wir setzen eher auf namhafte Unternehmen wie Nissan, BMW und LG Chem3, die im Rahmen ihrer Forschung und Entwicklung bereits an Brennstoffzellentechnologien arbeiten.

Wir halten es nicht für sehr wahrscheinlich, dass Wasserstoff zumindest in naher Zukunft in großem Umfang für den Antrieb von PKWs eingesetzt wird. Tatsächlich planen verschiedene Automobilhersteller Wasserstoff kurz- bis mittelfristig lediglich als alternativen Kraftstoff für Fernverkehrsfahrzeuge oder Gabelstapler ein. Obwohl der Weg noch lang ist, bleiben wir optimistisch, dass durch zunehmende Investitionen und intensive Forschung die Kosten und Effizienzverluste in den kommenden Jahren sinken und Wasserstoff dadurch attraktiver wird.

Infos zum Produkt: Der L&G Battery Value-Chain UCITS (ISIN: IE00BF0M2Z96) bildet den Solactive Battery Value-Chain Index physisch nach. Der Index umfasst Unternehmen, die Technologien für die Energiespeicherung anbieten oder Materialien fördern, die zur Herstellung von Batterien verwendet werden. Der ETF umfasst derzeit 30 Unternehmen mit einer durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstumsrate von 10 bis 15 Prozent.

Die Titel im Index werden gleichgewichtet, damit Anleger von den Wachstumsaussichten aller Unternehmen gleichermaßen profitieren. Die Anpassung und Neugewichtung des Indizes erfolgt alle sechs Monate, um die Diversifikation aufrechtzuerhalten und auf Trends sowie neue Marktteilnehmer reagieren zu können. Der ETF hat seit Jahresbeginn eine Wertentwicklung von 7,10 Prozent in Euro erzielt und damit den MSCI World Index übertroffen, der im gleichen Zeitraum -6,27 Prozent erreicht hat (Stand 31. Juli 2020). Der ETF wurde im Januar 2018 zugelassen und hat ein Volumen von 111,91 Millionen Euro.

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