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Aktualisiert am 06.07.2020 - 16:42 Uhrin MeinungenLesedauer: 4 Minuten

Metzler AM zum Handelskonflikt Jetzt drohen Vergeltungszölle aus China und der EU

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Studie: Strafzölle Chinas von Anfang 2018 waren politisch wirksam

In einer Studie kommen Wissenschaftler der Universität Warwick in Coventry/Großbritannien zu dem Ergebnis, dass die Anfang 2018 beschlossenen chinesischen Gegenschritte sehr erfolgreich politischen Schaden für Donald Trump und die Republikanische Partei angerichtet haben.

Um die Wirksamkeit der Zölle als politisches Instrument nachzuweisen, untersuchten die Autoren, inwieweit die Vergeltungszölle – nicht nur Chinas, sondern aller betroffenen Länder – die Wahlergebnisse der Republikanischen Partei in den US-Zwischenwahlen 2018 beeinträchtigten. Sie fanden dabei heraus, dass republikanische Politiker in den Wahlkreisen, die von den Strafzöllen besonders betroffen waren, zwischen 1,4 und 2,7 Prozent-Punkten weniger Stimmen erhielten. Allerdings musste China dafür einen hohen Preis zahlen: Das Land ist sehr auf US-amerikanische Agrarimporte angewiesen, für die es nur wenige Bezugsalternativen auf den Weltmärkten gibt.

Die EU erhob dagegen Strafzölle auf US-Güter, zu denen es zahlreiche Bezugsalternativen auf den Weltmärkten gibt, und traf damit vor allem US-Produzenten in „Swing“-Wahlkreisen. Das hängt damit zusammen, dass die USA Güter und Dienstleistungen für etwa 320 Milliarden US-Dollar in die EU ausführen, während sie nur für etwa 120 Milliarden US-Dollar nach China exportieren. US-Präsident Trump wird es sich daher sehr gut überlegen, ob er tatsächlich vor den US-Präsidentschaftswahlen einen Handelskonflikt mit der EU vom Zaun brechen will.

USA: Gute Konjunkturdaten zu erwarten

Ansonsten werden noch in den USA das Unternehmensvertrauen der KMUs (Dienstag), die Einzelhandelsumsätze (Mittwoch), die Industrieproduktion (Mittwoch) sowie der Philadelphia Fed Index (Donnerstag) veröffentlicht. Insgesamt dürften die Daten zeigen, dass die US-Volkswirtschaft weiter solide wächst. Auch lohnt ein Blick auf den frühzyklischen Wohnimmobilienmarkt. Dazu werden ebenfalls in der nächsten Woche Daten veröffentlicht: von der National Association of Home Builders – NAHB (Mittwoch) und zu den Baubeginnen und -genehmigungen (Donnerstag).

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