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Mexiko vor der Präsidentschaftswahl Was haben Investoren mit Mexikos Wappentier gemein?

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Ratingagenturen halten Mexiko auf Investment Grade

Der Wirtschaftsaufschwung spiegelt sich auch in den Bewertungen der Ratingagenturen wider. Mexiko gilt seit einigen Jahren wieder als geeigneter Schuldner für eine sichere Geldanlage. So stufte die US-Ratingagentur Moody's Mexikos Kreditwürdigkeit schon 2014 herauf. Als zweites Land Lateinamerikas nach Chile wurde Mexiko eine Bonitätsnote der höchsten Kategorie A zugestanden. Moody's begründete die Hochstufung mit vielversprechenden Wirtschaftsreformen, die Präsident Enrique Peña Nieto durch den Kongress gebracht hatte.

Der Handels- und Zollkonflikt mit den USA belastete nur kurz. Vor wenigen Monaten sah die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) Mexikos Kreditwürdigkeit angesichts der gesunkenen Wahrscheinlichkeit eines Handelskonflikts mit den USA nicht mehr in Gefahr. Ausdrücklich wurde die stabile Entwicklung der Staatsfinanzen gelobt. Der Ausblick für das langfristige Rating war dementsprechend von negativ auf stabil erhöht worden. Die Bonitätseinschätzung sieht Standard & Poor's (S&P) unverändert bei „BBB+“ und damit im Investmentbereich. Insbesondere das Risiko einer steigenden Staatsverschuldung in den kommenden zwei Jahren sei gesunken, hieß es in der Begründung. Auf jüngste Schocks wie die deutliche Abwertung des mexikanischen Peso Ende 2016 habe die Regierung prompt und umsichtig reagiert.

Anleger beziehen die Seitenlinie

Die gute Verfassung der Wirtschaft hat die Anleger bislang jedoch nicht elektrisiert. Sie halten es wie wie Mexikos Wappentier –  ein Adler beobachtet von einem Kaktus aus die Lage – und warten erst einmal ab. Zwar bewegt sich der mexikanische Leitindex Índice de Precios y Cotizaciones (IPC), der die 35 größten und liquidesten Unternehmen der mexikanischen Börse enthält, seit der Finanzkrise 2009 in einem flachen Anstieg kontinuierlich nach oben: Auf Sicht von zehn Jahren ist derzeit lediglich ein Plus von 50 Prozent aufgelaufen. Auf Sicht von fünf Jahren hat der Index um knapp 14 Prozent zugelegt. In den vergangenen zwölf Monaten mäanderte der Zuwachs um die Nulllinie. Hintergrund des übers Jahr lustlosen Performance-Verlaufs ist vorrangig die Politik des Nachbarn USA: Der ungewisse Ausgang der NAFTA-Verhandlungen, die US-Steuerreform, aber auch die die bevorstehende Präsidentenwahl in Mexiko drücken auf die Stimmung der Investoren.

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