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Aktualisiert am 22.07.2020 - 10:28 Uhrin AktienLesedauer: 5 Minuten

MFS Investment Management zur aktuellen Marktlage Hoffnung ist keine Anlagethese

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Grundlegende Veränderungen im Blick behalten

Hier sind einige Beispiele fu?r Branchen, in denen wir wesentliche grundlegende Veränderungen der Geschäftsmodelle beobachtet haben, die eine Anpassung unserer Anlagethese erforderten.

Über den gesamten gegenwärtigen Konjunkturzyklus, der durch geringes Wachstum geprägt ist, haben Internetplattformen und Technologie weltweit und sektoru?bergreifend zu stetigen Umbru?chen gefu?hrt und dadurch die Ökonomie vieler Branchen rasch verändert. Beispielsweise waren Videospielverleger bislang meist Ein-Produkt-Unternehmen und häufig stark davon abhängig, ein erfolgreiches Spiel herauszubringen, weshalb ihre Cashflows stark schwankten. In den letzten Jahren hat sich das Geschäftsmodell der Branche verändert: Das Internet ermöglichte es den Verlegern, von physischen Discs und dem Vertrieb u?ber Einzelhändler auf ein vollständig digitales Modell mit Direktvertrieb an den Kunden umzusteigen. Ergebnis waren ein beträchtlicher Ru?ckgang der Kosten und eine Steigerung der Margen sowie eine geringere Abhängigkeit vom Konsolenzyklus.

In den letzten 18 Monaten ist jedoch ein neuartiges Geschäftsmodell entstanden: kostenlose Online-Multiplayer-Spiele. Eric Fischman, Portfoliomanager fu?r US-Wachstumsfonds von MFS, brachte es bei einem globalen Branchenmeeting zum Ausdruck: „Fortnite hat möglicherweise den Wandel gebracht, denn es bietet ein kostenloses Spiel und ein hohes Maß an Spielerinteraktivität. Der Spieler muss das Spiel nicht kaufen, sondern der Verleger erzielt seine Einnahmen mit Ingame-Käufen. Damit ändern sich potenziell die Ökonomie der Branche und die langfristigen Wachstumstreiber.“

Ein weiteres Beispiel fu?r veränderte Fundamentaldaten ist die Kreuzfahrtbranche. Kreuzfahrtreedereien hatten stets hohe Markteintrittsbarrieren zu bewältigen, wie die erforderlichen erheblichen Anfangsinvestitionen – die Kosten fu?r den Bau eines Kreuzfahrtschiffes belaufen sich auf 500 Millionen bis 1,5 Milliarden US-Dollar –, Größe und Markenwert. Bei den Gesellschaften handelte es sich jedoch um stark fremdfinanzierte Geschäftsmodelle, die von der Bereitschaft des Verbrauchers abhängig waren, fu?r seine Freizeit Geld auszugeben. Dies fu?hrte zu einer großen Spannbreite an Zahlungsströmen und volatilen finanziellen Erträgen.

Eine größere, die Branche betreffende Veränderung war die zunehmende Tendenz der Gesellschaft, mehr fu?r Erlebnisse als fu?r physische Waren auszugeben sowie ein besseres Kapitalmanagement. Die Branche erlebt ein Wachstum der Stu?ckzahlen, das von einer Vielzahl von Altersgruppen ausgeht – von Ruheständlern bis hin zu Millennials und sogar der Generation Z. Lauren McCarthy, US-Kreditanalystin bei MFS, erklärte: „Der tatsächliche Cashflow-Zuwachs ist dem Wachstum der an Bord erzielten Umsätze zu verdanken, die durch Unterhaltungsangebote auf dem Schiff erwirtschaftet wurden, wie Wellenreiten, Wasserrutschen usw. Die Kreuzfahrtschiffe werden größer und besser, und somit wird das Schiff neben attraktiven Routen selbst ein Teil des Erlebnisses.“ Dies fu?hrt dazu, dass der freie Cashflow aufgrund vielfältiger Monetarisierungsmöglichkeiten höher sein kann als in der Vergangenheit.

Investieren ist einfach, aber es ist auch sehr schwierig. Einfach ausgedru?ckt, treiben Cashflows langfristig die Kurse von Aktien und Anleihen in die Höhe. Das Schwierige daran ist, diszipliniert zu bleiben und sich auf Informationen oder Datenpunkte zu konzentrieren, die von Belang sind, und den Rest zu ignorieren.

 

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