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Aktualisiert am 26.07.2021 - 18:01 Uhrin FondsporträtsLesedauer: 3 Minuten

Stolls Fondsecke Mit Geduld und Fingerspitzengefühl zum Anlageerfolg

Auf die Auswahl kommt es an
Auf die Auswahl kommt es an: Das Fondsmanagement des Warburg Value Fund sucht nach günstig bewerteten Unternehmen – und wird auch bei einem Obstproduzenten fündig | Foto: IMAGO / Westend61

Weniger für die Aktien zahlen als das Unternehmen tatsächlich wert ist: Darum geht’s für Value-Investoren. Warren Buffett, der wohl bekannteste Fan dieser Börsenstrategie, hat es so ausgedrückt: „Kaufe einen Dollar, aber bezahle dafür nicht mehr als 50 Cent.“

Die Strategie des Value-Investings gibt es bereits seit Jahrzehnten. Geistiger Vater ist der US-Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham. Zusammen mit seinem Schüler David Dodd veröffentlichte er 1934 die „Bibel“ der Value-Anhänger: Security Analysis. Das Prinzip: Unterbewertete Aktien aufspüren. Wer das schafft, profitiert, sobald die Masse erkennt, dass der wahre Wert eines Unternehmens viel höher ist als der Börsenkurs vermuten lässt. Value-Investoren brauchen also Geduld, haben aber auf lange Sicht die Logik auf ihrer Seite, dass ein Unternehmen an der Börse früher oder später fair bewertet wird. Kursgewinne sind zumindest theoretisch also nur eine Frage der Zeit. Die Geduld von Value-Investoren wurde in den vergangenen Jahren jedoch auf eine harte Probe gestellt. In der aktuellen Hausse kletterten zwar auch die Kurse von Substanzwerten nach oben, aber insgesamt nur im Schneckentempo. Dynamisch aufwärts ging es hingegen für Growth-Aktien, also Papiere von teuren, dafür aber schnell wachsenden Unternehmen.

Seit einigen Monaten sieht die Welt jedoch anders aus. Die Impfkampagnen schreiten voran und die Konjunktur nimmt zunehmend an Fahrt auf. Damit rücken Zykliker, also konjunktursensitive Unternehmen, wieder in den Fokus der Anleger, während die stark gelaufenen Pandemiegewinner etwa aus dem Technologiesektor unter Druck geraten!

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Die Fondsmanager Gregor Trachsel und Sven Sommer investieren mit dem Warburg Value Fund (ISIN: LU0208289198) wie kaum andere streng nach Graham und Dodd im Deep-Value-Stil. Der 2004 aufgelegte Fonds gehörte vom Start bis zum Stimmungswechsel hin zu Growth zu den besten globalen Value-Fonds und nimmt auch im Zuge der aktuellen Trendstärke hin zu Value wieder richtig Fahrt auf (2021: 30 Prozent, Stand: 3. Juni 2021)!

Gregor Trachsel beschreibt seinen Anlagestil, für den freilich Geduld erforderlich ist, so: „Der Erfolg beim Deep-Value-Investing stellt sich mit der Zeit ein und ist keine Frage des Zeitpunkts. Das gilt sowohl für den Portfoliomanager als auch für den Anleger. Als Manager kaufen und verkaufen wir Positionen nicht abhängig davon, welche Stimmung gerade an den Märkten herrscht oder wie gerade die Quartalsergebnisse ausgefallen sind. Und für unsere Anleger ist es ebenso wenig ratsam, Anteile am Fonds abhängig von der kurzfristigen Performance und der Stimmung am Markt zu erwerben und wieder zu verkaufen.“

Die Gesamtbilanz gibt ihm recht: Seit seiner Auflage liefert der Fonds seinen Anlegern eine Rendite von mehr als 8 Prozent pro Jahr – trotz der schwächeren Jahre eine Top-Bilanz. Bei der Suche nach Titeln werden die Manager vor allem bei kleineren Werten fündig. Die Länderallokation ergibt sich wiederum aus den Bottom-up getriebenen Fundamentalanalysen. Das Portfolio unterscheidet sich damit doch sehr von der Konkurrenz. Neben Del Monte Pacific – man kennt den Anbieter exotischer Früchte aus dem Supermarkt – sind unter anderem der italienische Möbelhersteller Natuzzi oder das multinationale Konglomerat Jain Irrigation Systems mit Sitz in Indien die Top-Picks im Fonds. Geografisch dominieren Titel aus Japan, den USA, Italien, Brasilien und Indien. Ein absolut spannender Fonds also, der nach jahrelanger Durststrecke wieder in der Spur zu sein scheint!

Über den Autor: Sven Stoll beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit Investmentfonds und betreibt auf Facebook den Blog World of Investmentfonds.

Hinweis: Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung. Die Geldanlage am Kapitalmarkt ist mit Risiken verbunden. Aus Wertentwicklungen in der Vergangenheit lässt sich nicht auf künftige Wertentwicklungen schließen.

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