LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AnalysenLesedauer: 4 Minuten

MoneyConf 2017 in Madrid Finanzanalysten vom Aussterben bedroht

Seite 5 / 5

Künstliche Intelligenz sorgt für Schnelligkeit und Sicherheit

Deutlich wurde: Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren für die Wertschöpfung immer wichtiger. So werden diese neuen Technologien in den nächsten Jahren weltweit 100.000 hochbezahlte Jobs entbehrlich machen. Bei Banken und Vermögensverwaltern werden Robo Advisor zum Einsatz kommen, die blitzschnell und fehlerfrei die unterschiedlichsten Aufgaben unternehmen. Vor allem vor dem Hintergrund immer neuer gesetzlicher Regelungen, von denen es bereits hunderte gibt, werden die Anwendungen stromlinienförmige Arbeitsabläufe sicherstellen.  

Aber auch beim Aufdecken von Betrugsversuchen sowie bei Kundenkontakten via ChatBox und Kundenhotlines werden sich die neuen Technologien Bahn brechen: Die Spracherkennung hat bereits gewaltige Fortschritte gemacht. War die Technik vor zwei Jahren nicht ausgereift und noch nicht zuverlässig nutzbar, sind jetzt mit Alexa, Amazon Echo und Google Home sehr deutlich verbesserte Systeme auf dem Markt. Sie verstehen sogar unterschiedliche Akzente und Dialekte. Bis 2020, so die Hochrechnungen, dürften 30 Prozent aller bisherigen manuellen Eingabetätigkeiten „hands free“ erfolgen.

Robo Advisor auf dem Vormarsch

Absehbar ist: Unternehmen der Finanzbranche werden sich auf Robo Advisor stürzen, weil sie zuverlässiger als Menschen sind – und deutlicher günstiger. So geht eine Studie im Auftrag der Citibank davon aus, dass in einem ersten Schritt im Backoffice von Banken bis zu 40 Prozent der Jobs in den nächsten zehn Jahren wegfallen können. In einem zweiten Schritt werden dann die Stellen von Finanzanalysten weggekürzt.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

„Diese Entwicklung findet ihre Grenzen erst dann, wenn es nicht mehr genügend IT-Entwickler gibt, um KI-Anwendungen  zu programmieren“, blickte Roman Stanek, Gründer und CEO von GoodData, auf der MoneyConf voraus.

Untermauert werden seine Ausführungen von einer Studie der Oxford University: Forscher haben darin dokumentiert, dass bis 2050 rund 50 Prozent aller bislang von Menschen erbrachten Tätigkeiten von Maschinen übernommen werden können. Nick Bostrom, schwedischer Philosoph an der Oxford University, der sich auf die Gebiete der Bioethik und der Technikfolgenabschätzung spezialisiert hat, geht davon aus: „Künstliche Intelligenz wird die letzte Erfindung sein, die die Menschheit macht.“

USA dominieren den FinTech-Markt

Noch aber ist die FinTech-Branche im Entwicklungsstadium. Doch schon bald dürfte sie die technologische Infrastruktur europäischer Banken, die im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre alt ist,  revolutionieren. Die Impulse hierfür kommen vorrangig aus den USA, wurde in Madrid deutlich: San Francisco hat zwei Mal so viele FinTech-Unternehmen wie New York. In der Ostküstenmetropole wiederum sind doppelt so viele FinTech-Unternehmen beheimatet als in Europa insgesamt – der Wettlauf um den Zugriff auf die internationalen Finanzmärkte scheint bereits entschieden.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion