LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 5 Minuten

Moody’s Bonitätsabstufung von China Pekings Anstrengungen für weniger kreditabhängiges Wachstum reichen nicht

Seite 2 / 3

Abflachung der konjunkturellen Entwicklung deutet sich an

Für Edmund Goh, Fixed Income Investment Manager bei Aberdeen Asset Management, kommt die Herabstufung Chinas durch die Ratingagentur Moody’s deshalb nicht von ungefähr und „ist keine große Überraschung. China war bereits seit einem Bericht von Moody’s aus dem letzten Jahr auf dem Weg herabgestuft zu werden. Die Ratingagentur war insbesondere über den hohen Verschuldungsgrad des chinesischen Systems besorgt, der sich auch im Jahr 2016 nicht verringert hat, als das Land sich bemühte, das binnenwirtschaftliche Wachstum anzukurbeln.“

Zudem hatte Moody's schon im März den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Chinas reduziert und somit eine Abstufung in Aussicht gestellt. Über das Frühjahr hat die Wirtschaftsdynamik Chinas an Schwung verloren. Das signalisiert nicht nur das schwache Wachstum der Industrieproduktion im April. Auch die Stimmung bei den Einkaufsmanagern für das Verarbeitende Gewerbe deutet auf eine Abflachung der konjunkturellen Entwicklung hin.

Während westliche Beobachter folglich eine Herabstufung Chinas erwartet haben, stößt der Schritt den Verantwortlichen in Peking jedoch sauer auf. Die Ratingagentur überschätze die Risiken der chinesischen Wirtschaft und wende eine ungeeignete Methodik an, kommentierte das Finanzministerium. Moody’s unterschätze außerdem die Fähigkeit Chinas, Wirtschaftsreformen durchzuführen und die Nachfrage zu befeuern. Das Finanzministerium selber sehe keine außerordentlichen Veränderungen in seiner Risikoeinschätzung für die Schuldenlage in den Jahren 2018 bis 2020.

Die Ratingagentur Moody’s erwartet hingegen, dass die staatliche Schuldenquote bis 2020 von derzeit knapp 37 Prozent auf 45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansteigen werde.

Tipps der Redaktion