LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AktienLesedauer: 4 Minuten

Morgan Harting zu Multi-Asset in Schwellenländern „Die Sorgen sind jetzt weniger bedrohlich“

Seite 2 / 3

Das Schwellenländer-Universum umfasst viele unterschiedliche Volkswirtschaften. Wo sehen Sie aktuell das größte Potenzial?

Harting: Das stimmt, wir haben es mit einem Potpourri an Ländern zu tun. Wir schauen uns für unsere Anlageentscheidungen die einzelnen Regionen im Detail an. Momentan sehen wir besonders in Zentral- und Osteuropa starkes heimisches Wachstum. Das Wirtschaftswachstum und die Konjunktur- und Vorlaufindikatoren sind dort teilweise global vorn. Das liegt sowohl daran, dass Unternehmen aus dem Westen ihre Aktivitäten dorthin verlegen als auch, dass Menschen aus Osteuropa weiterhin im Westen arbeiten und das Geld zurück zu ihren Familien schicken, die es im Osten ausgeben. Da wir durch unseren ganzheitlichen Multi-Asset-Ansatz an keinen Index gebunden sind, haben wir die Möglichkeit, große Positionen in vergleichsweise kleinen Ländern wie Ungarn zu halten.

Was genau verstehen Sie unter diesem Multi-Asset-Ansatz?

Harting: Wir orientieren uns nicht an einzelnen Indizes, die möglicherweise sehr konzentriert sind, und werfen diese zusammen. Anstatt zwei Portfolios mit jeweils getrennten Benchmarks für die Aktien- und Anleihepositionen zu nehmen, haben wir eine gemeinsame Zielvorgabe: Die Aktienrendite mit einem Drittel weniger Volatilität zu liefern. Ich finde es wichtig, selektiv vorzugehen und einzelne Aktien sowie Anleihen auszuwählen, bei denen man gute Bewertungen findet, anstatt sich an vorgegebenen Aktien-Anleihen-Gewichtungen zu orientieren.

Wie sind Sie mit dieser Strategie durch die turbulenten ersten Monate des Jahres gekommen?

Harting: Wir konnten unsere Benchmark, den MSCI Emerging Markets, im Januar deutlich mit etwa 5 Prozent schlagen, als die Märkte in den Keller rauschten. Mit der anschließenden Erholung der Märkte blieben wir vor dem Markt und liefern weiterhin die angestrebte 5 Prozent Rendite.

Tipps der Redaktion