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Multi-Asset-Fonds „Die Zeiten statischer Vermögensallokation sind vorbei“

Susanne Grabinger: Die Investment-Spezialistin ist seit 2010 bei M&G und betreut hier die M&G Dynamic Allocation Fondspalette
Susanne Grabinger: Die Investment-Spezialistin ist seit 2010 bei M&G und betreut hier die M&G Dynamic Allocation Fondspalette | Foto: M&G Investments

der fonds: Frau Grabinger, Multi-Asset-Fonds wie der M&G Dynamic Allocation können in schwierigen Marktphasen ihre Flexibilität unter Beweis stellen. Womit hängt das Ihrer Meinung nach zusammen?

Susanne Grabinger: Flexibilität ist heute wichtiger denn je. Wir sind der Auffassung, dass die Zeiten statischer Vermögensallokation vorbei sind. In den vergangenen zehn Jahren haben statische Multi-Asset-Fonds gute Erträge erbracht. Flexibilität war nicht erforderlich, insbesondere Portfolios mit einer hohen Anleihenquote haben hervorragende Erträge erzielt bei niedriger Volatilität. Anleger wurden also für Risikoaversion belohnt. Spätestens seit Sommer 2016 hat sich das Investment-Umfeld aber signifikant verändert.

Warum sind die Zeiten statischer Vermögensallokation vorbei? Womit ließen sich in den vergangenen Jahren gute Renditen in Multi-Asset-Fonds hereinholen?

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Grabinger: Mit Staatsanleihen ließen sich in den vergangenen Jahren sehr gute Erträge erzielen. Die Erträge entsprachen in ihrer Höhe den Erträgen risikoreicherer Anlageklassen wie etwa Aktien. Zugleich boten Staatsanleihen eine sehr gute Diversifikation, vor allem immer dann, wenn Aktien Schwierigkeiten hatten. Das Umfeld hat sich jedoch deutlich verändert: Auf der Anleihenseite sind die Renditen inzwischen sehr niedrig. Sie sind zwar nicht mehr so niedrig wie auf dem Tiefpunkt 2016, aber sind dennoch im historischen Vergleich auf tiefem Niveau. Die Anleihe-Erträge werden sich wohl in der vor Jahren gekannten Höhe nicht mehr wiederholen. Außerdem haben sich die Diversifikationseigenschaften der Staatsanleihen verschlechtert.

Auf der Aktienseite müssen Anleger ebenfalls flexibler sein und selektiver vorgehen. Die Bewertungen sind nicht mehr so günstig wie direkt nach der Finanzkrise und Anfang 2016. Ganz wichtig sind unserer Meinung nach drei Punkte: Selektivität, Flexibilität und dynamische Vermögensallokation. Anfang 2018 hat sich schon gezeigt, wie wichtig diese drei Elemente sind. Nach der sehr ruhigen Phase im Jahr 2017 verlief das erste Quartal 2018 schon deutlich volatiler.

Was hat diese Volatilität getrieben?

Grabinger: Zwei unterschiedliche Dinge. Ende Januar bis Anfang Februar kamen die Märkte vor allem von der Anleihenseite unter Druck: Weil deren Renditen deutlich stiegen, kamen andere Anlageklassen im Gegenzug in die Bredouille. Im März und April waren es eher die Handelskonflikte, die Anleger verunsicherten.

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