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Aktualisiert am 22.07.2020 - 12:17 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

Multi-Asset-Fonds von Assenagon Asset Management „Wir aktiven Fondsmanager nutzen Opportunitäten“

der fonds: Herr Romig, der in Luxemburg und München beheimatete Asset Manager Assenagon, gegründet 2007, verwaltet ein Vermögen von rund 20 Milliarden Euro. Gut 33 Millionen Euro stecken im Assenagon I Multi Asset Conservative. Wie hat sich der Fonds im Jahr 2018 entwickelt?

Thomas Romig: 2018 wurde für alle Marktteilnehmer überdeutlich: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Es hat sich auch wieder gezeigt, dass sich Performance nicht garantieren lässt, Fondsmanager fokussieren sich darauf Chancen und Risiken zu steuern.

Eine Studie der Deutschen Bank dokumentiert, in welchem Zusammenhang das vergangene Jahr zu sehen ist: Die Studie hat die Entwicklung verschiedener Indizes seit dem Jahr 1900 beobachtet. Dabei stellt sich heraus: Über 90 Prozent aller Indizes sind im vergangenen Jahr ins Minus gelaufen. Zum Vergleich: 2008 waren 68 Prozent im Minus. 2001, beim Zusammenbruch der New Economy, rutschten nur knapp über 50 Prozent aller Indizes in die roten Zahlen. Nach diesen Tiefständen bot es sich für längerfristige Anleger jeweils an, zuzugreifen. Der historische Vergleich belegt, warum der Instrumentenkasten für Multi-Asset-Fondsmanager im Jahr 2018 nicht so gut gefüllt war.

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Wie haben Sie im Fondsmanagement auf die Schwierigkeiten am Markt reagiert?

Romig: Wichtig ist stets, dass Fondsmanager möglichst frei agieren können, um Chancen zu nutzen. Im Dezember und speziell in der Weihnachtszeit boten sich aufgrund der Tiefstände Einstiegsmöglichkeiten. Wer auf aktive Manager vertraut, kann solche Chancen am Markt nutzen. Wir haben nicht zuletzt davon profitiert, dass Gold im Jahresverlauf 2018 zulegen konnte. Im Zuge von Gewinnmitnahmen haben wir unsere Goldposition jüngst ein Stück weit reduziert. Die kurz- und mittelfristige Projektion für Gold ist nicht unbedingt schlecht, wir glauben aber, dass nach dem stetigen Anstieg in den letzten Monaten eine Konsolidierung möglich ist. Wir halten deshalb derzeit nur rund 3 Prozent der Kapitalmittel im Fonds in Gold.

Wie sieht Ihre aktuelle Gewichtung im Fonds generell aus?

Romig: Unsere Aktienquote im Assenagon I Multi Asset Conservative liegt derzeit bei 35 Prozent, wir sind damit relativ optimistisch für den Aktienmarkt eingestellt. Maximal ist uns eine Aktienquote von 40 Prozent in unserem defensiven Multi-Asset Fonds möglich. Im vergangenen Jahr haben wir den Aktienanteil bis auf rund 15 Prozent reduziert. In schwierigen Marktphasen, wenn Anlegern der Wind ins Gesicht peitscht, sollte man sich nicht vom Markt täuschen lassen. Wer in solchen Phasen die Aktienquote zu stark herunterfährt, erlebt eventuell solche Situationen wie zu Beginn des neuen Jahres: Man will nur noch rasch einen Kaffee zum Handelsbeginn trinken – und schon ist der Markt um einige Prozentpunkte höher.

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