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Aktualisiert am 24.07.2020 - 09:10 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Multi-Asset-Fonds von Schroders „Schwellenmärkte sind aktuell sehr günstig bewertet“

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Kommen wir vom nachhaltigen Vermögensaufbau zur Auswahl von Titeln, die dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet sind…

Montrucchio: …die Anwendung von ESG-Kriterien wird auch für uns immer wichtiger. Wie wir alle wissen, und durch den evidenten Klimawandel vor Augen geführt bekommen, gibt es gute Gründe für die Beachtung der ESG-Kriterien. Schroders verfügt über ein großes ESG-Team. Wir können deshalb auch im Multi-Asset-Bereich aus drei unterschiedlichen ESG-Ansätzen beim Kauf von Aktientiteln wählen.

Worin unterscheiden sich die Multi-Asset-Lösungen von Schroders von anderen Anbietern?

Montrucchio: Wir verfügen über ein großes Multi-Asset-Team. Wir haben 18 Experten in diesem Bereich, wodurch viel Spielraum für gezieltes Research bleibt. Der besondere Unterschied zu Mitbewerbern dürfte sein, dass wir nicht von Stockpicking-Strategien abhängig sind. Viele Mitbewerber setzen bei ihren Strategien in jeder Anlageklasse auf prominente Titel – ein völlig berechtigter Ansatz. Wir sind jedoch deutlich breiter aufgestellt. Wir fragen uns: Ist jetzt die Zeit, um aus US-Aktien auszusteigen? Ist Nestlé ein ertragsstärkeres Unternehmen als ABB? Wir verwenden viel Zeit darauf, um Investment-Entscheidungen zu treffen, die Anlegern auf mittel- bis langfristige Sicht entsprechend ihrer jeweiligen Risikoneigung ansehnliche Renditen und Erträge verschaffen.

Wie hat das Team auf die Sell-Offs an den Märkten im Februar und nochmals im Oktober reagiert?

Montrucchio: Im Großen und Ganzen ist unsere Strategie gleich geblieben. Den Aktienanteil haben wir allerdings um bis zu 20 Prozent heruntergefahren, um uns eine solide Cash-Position für den Wiedereinstieg zu sichern. Weltweit dürfte der Bullenzyklus inzwischen weit vorangeschritten sein. Es gilt im kommenden Zeitraum, die Risiken herunterzufahren. Das war in den vergangenen Jahren anders: Nach großen Korrekturen waren wir die ersten, die wieder in den Markt eingestiegen sind. Doch bei künftigen Erleichterungsrallys, etwa wenn sich Italien mit der Europäischen Kommission einigen oder der Handelskonflikt zwischen den USA und China beigelegt werden sollte, werden wir uns eher defensiv positionieren. 

Wie hoch liegt derzeit die Cash-Position?

Montrucchio: Deutlich höher als gewöhnlich, wir sind bei 20 Prozent. Was wegen der zunehmenden Inflation nicht der ideale Weg ist. Doch schon bald dürften sich wieder Chancen bieten.

Sollten sich zuletzt notorische Konfliktherde in Zukunft beruhigen: Von welchen Marktsektoren versprechen Sie sich gute Zuwächse?

Montrucchio: Das hängt vom jeweiligen Konflikt ab. Sollte sich Italien mit der Europäischen Kommission einigen, wären italienische und europäische Finanzinstitute die Gewinner. Sollte es zu Entspannungssignalen zwischen den USA und China kommen, werden die Schwellenmärkte insgesamt zu einer Rally ansetzen.  

Welche Renditen können Anleger von den Multi-Asset-Lösungen von Schroders erwarten?

Montrucchio: Beim konservativsten und sehr risikoarmen Ansatz sind 2 Prozent jährliche Rendite zu erwarten. Entscheiden sich Anleger für ein deutlich höheres Aktien-Exposure, können sie über den Zeitraum eines Konjunkturzyklus von in der Regel fünf Jahren hinweg mit einer jährlichen Rendite von 5 Prozent rechnen. In der Vergangenheit haben wir diese Werte stets erreicht. Angesichts unserer aktuellen Position im Konjunkturzyklus und der vielen Unwägbarkeiten könnte es zukünftig auch etwas länger dauern, um die Renditen der Vergangenheit zu erreichen.

Derzeit bieten sich verstärkt Value-Chancen: So sind Schwellenmärkte nach den teils drastischen Ausverkäufen des Jahres 2018 aktuell wieder sehr günstig bewertet. Als ein Beispiel wäre der Tech-Sektor in China zu nennen. Generell sollten Anleger ihrer Allokation in Schwellenländern eine größere Bedeutung beimessen. Investoren mit einem längeren Anlagehorizont dürften hier vor hübschen Gewinnen stehen.

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