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Aktualisiert am 22.07.2020 - 10:22 Uhrin InterviewsLesedauer: 4 Minuten

Multi-Asset-Fonds von Schroders „Sparer müssen zu Anlegern werden“

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Wer steht hinter dem Fonds?

Neus: Neben Urs Duss und Ugo Montrucchio arbeitet noch ein dritter deutschsprachiger dem Team zu: Philippe Bertschi ist ebenfalls in das Management des Fonds involviert.

An welche Anlegergruppen wendet sich der Fonds?

Neus: Zum einen an die Zielgruppe der Nicht-Investoren. Zum anderen an diejenigen Anleger, die bereits umfänglich an den Kapitalmärkten investiert sind, aber Risiko aus ihrem Portfolio herausnehmen wollen. Viele Angehörige der Zielgruppe der 50+ beziehungsweise der Generation 55+ haben in den vergangenen Jahren mit fondsgebundenen Lebensversicherungen und Rentenversicherungen der ersten Generation viel Geld verdient. Viele dieser Investoren sind zu 100 Prozent in Aktienfonds investiert. Diese Fonds haben in den vergangenen Jahrzehnten gute Erträge erwirtschaftet, aber deren Anleger stehen jetzt langsam vor einer Ablaufphase, in der irgendwann das Geld ausgezahlt wird. Deshalb ist es jetzt ratsam zu überprüfen, ob man nicht sein Risiko gegebenenfalls verringern muss. Und genau dafür ist der Flexible Retirement eine hervorragende Lösung.

Der Fonds bietet Anlegern die Möglichkeit, ganz ihren Wünschen entsprechend einen Einkommensstrom zu generieren. Viele Anleger stellen sich die Frage: Will ich bis zum Alter von 67 Jahren 100 Prozent voll arbeiten oder will ich unter Umständen mit 63 nur noch 50 Prozent arbeiten. Viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Geldströmen sind möglich.

Warum sollten Menschen um 50 oder 55 Jahre, die vor dem Eintritt in den Ruhestand stehen, unbedingt auf sichere Assets setzen?

Neus: Weil der Statistik zufolge die überwiegende Mehrheit der heutigen 55-Jährigen noch 30 oder 40 Jahre leben wird. Sie brauchen zusätzliche Einnahmen zum längerfristig unsicheren Konstrukt der Rente und sollten deshalb weiter an den Kapitalmärkten beteiligt bleiben. Aber aus Gründen der Sicherheit des investierten Kapitals sollten die Anleger sich über das Wie Gedanken machen.  

Und hier spielt auch das „Fangnetz“ hinein?

Neus: Auch andere Fonds sichern eine Beschränkung des Verlusts auf maximal 8 Prozent zu. Aber hier unterscheidet sich unser Fonds von den Mitbewerbern: Wo andere Fondsanbieter rollierende zwölf Monate als Basis nehmen, ist es bei unserem Fonds egal, ob es sich um einen Zeitraum von einem Tag, drei Wochen oder vier Monaten handelt.

Was sollten Ruheständler über mögliche Zukunftsszenarien wissen, um vorsorgen und investieren zu können?

Neus: Schauen Sie mich an, ich werde dieses Jahr 55 Jahre alt. Und ich stelle mir all die vielen Fragen im Hinblick auf: Wie alt werde ich? Wie lange werde ich noch arbeiten wollen oder können? Was bedeutet das für meine Krankenversicherungsbeiträge? Welche Geldströme habe ich jetzt noch vor mir, mit drei Kindern, die demnächst studieren wollen?

Die Zeiten ändern sich. Wir können nicht mehr auf altmodische Denkmuster setzen: Ansparen-Entsparen. Der Gesetzgeber sorgt für mich. Ich werde eh nicht alt. Wir befinden uns in einer neuen Welt, die mehr Flexibilität verlangt und in der die Menschen unterschätzen, wie lange sie leben und wie viel Geld sie im Alter benötigen. Sparer müssen deshalb zu Anlegern werden.

Anleger sind verschieden und haben unterschiedliche Wünsche. Auf welche Ansparmöglichkeiten können Anleger zurückgreifen, die bei höheren Risiken höhere Renditen wünschen?

Neus: Für Anleger, die neu starten, ist das Thema Multi-Asset grundsätzlich das Richtige. Der erste Start ins Investment sollte über einen konservativen Fonds mit Fangnetz erfolgen, wie eben unseren Retirement-Fonds.

Wer bereits erste Erfahrungen im Investment gesammelt hat, kann ausgewogene Multi-Asset-Lösungen in Betracht ziehen. Diese sind etwas stärker in den Aktienmärkten investiert. Darüber hinaus gibt es noch sportlicher ausgerichtete Lösungen, die sich an Anleger richten, die noch mehr ins Risiko gehen wollen.

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