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Aktualisiert am 22.07.2020 - 11:35 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

Multi-Asset-Strategien von Schroders „Unsere taktischen Kniffe bewegen etwas“

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Wie positionieren sich die Schroders-Fonds derzeit?

Przewlocka: Die Allokationen in Schwellenländern sind aktuell größer geworden. Bei Anleihen und Aktien aus Schwellenländern haben wir derzeit einen Anteil von über 12 Prozent im Portfolio. Auf der Währungsseite glauben wir, dass die große Aufwertungstendenz des US-Dollars vorerst vorbei ist.

Aktuell haben wir auf der Aktienseite eine ausgewogene Gewichtung zwischen USA und Europa. Dazu kommt noch eine kleine Beimischung aus dem asiatischen Raum. Die Aktienquote liegt derzeit bei knapp 30 Prozent. Bezüglich der Zinsduration sind wir momentan eher länger aufgestellt.

Welche Schwellenländer haben Sie besonders im Blick?

Przewlocka: Mexiko und Brasilien erachten wir derzeit als äußerst attraktiv. Für das eingegangene Risiko, beispielweise bei den entsprechenden Länderanleihen, wird ein angemessener Risikoaufschlag gezahlt. Darum geht es ja stets: Werden die Anleger für ihr eingegangenes Risiko ausreichend vergütet?

Sie sind vor einiger Zeit neu zu Schroders gestoßen. Welche Schwerpunkte können Sie persönlich setzen?

Przewlocka: Bei uns steht der Core-Satellite-Ansatz immer im Mittelpunkt. Portfolios müssen aus strategischer Sicht robust aufgebaut sein, ergänzt um eine flexible und aktive Overlay-Steuerung – quasi als Satellit – bezüglich der Asset Allocation auf der taktischen Seite. Hier soll ich meine langjährige Expertise einbringen. Insgesamt verfügen wir bei Schroders über extrem starke Kapazitäten im Multi-Asset-Bereich. Mehr als 100 Mitarbeiter im Portfoliomanagement kümmern sich bei uns ausschließlich um das Thema Multi Asset.

Durch Ihre Arbeit haben Sie den globalen Blick: Was unterscheidet einen deutschen Anleger von einem US-Anleger?

Przewlocka: Deutschland ist primär ein Multi-Asset-Markt. Viele Investoren möchten den primären Performance-Treiber der Asset Allocation in professionelle Hände geben. Sie wünschen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Rendite und eingegangenem Risiko. Aktienfonds sind dabei vielen zu volatil, und reine Rentenfonds bieten wenig verbleibendes Renditepotenzial.

Anleger legen großen Wert darauf, dass ein Fonds auch tatsächlich eine aktive Asset Allocation vornimmt. Investoren haben keine Lust darauf, dass Fondsmanager eigentlich nur einen Index tracken, aber die Gebühren für aktives Management verlangen.  

Es gilt: Tragfähige Anlageideen, eine breite Diversifizierung und ein gutes Management schaffen am Ende die Überrendite gegenüber einem passiven Investment.

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