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Aktualisiert am 18.06.2020 - 13:52 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 3 Minuten

Multi-Asset-Strategien Wie es an den Märkten weitergehen kann

Skyline des Stadtteils Pudong in Shanghai
Skyline des Stadtteils Pudong in Shanghai: Die aktuelle Marktkrise könnte die Schwellenländer und die asiatischen Märkte begünstigen | Foto: imago images / F. Berger

Ein anhaltender Tiefpunkt an den Märkten erfordert: Die erfolgreiche Eindämmung des Virus, wirtschaftspolitische Maßnahmen, die sicherzustellen, dass der wirtschaftliche Schaden nicht dauerhaft ist und Investoren, die fallende Kurse eingepreist haben. Noch gibt es keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass der Ausbruch unter Kontrolle gebracht werden kann. Die derzeitigen politischen Maßnahmen waren massiv. Einige Länder visieren eine finanzielle Unterstützung von 15 Prozent des BIP oder mehr an. Politischen Entscheidungsträger müssen Investoren davon überzeugen, dass sie buchstäblich "alles tun werden, was nötig ist".  Obwohl sich das Virus seit Monaten ausbreitet, sind die Aktienmärkte erst seit etwa fünf Wochen in der Krise. Die Dauer der Auswirkungen des Coronavirus auf den Markt wird mindestens mehrere Monate oder Quartale statt Wochen betragen.

Marktspezialisten zufolge, haben fallende Kurse drei Phasen: Panik (hier befinden wir uns gerade), Erleichterung (wenn die Talfahrt abnimmt) und dann Demoralisierung (wenn die neue wirtschaftliche Realität erneut einbricht und die Märkte die jüngsten Tiefstände testen). In den kommenden Wochen sind Erholungsrallyes wahrscheinlich, aber es wird wahrscheinlich länger dauern, bis ein anhaltender Tiefpunkt an den Märkten erreicht wird.

Die am stärksten betroffenen Sektoren

Zyklische Sektoren, wie die Energie-Branche aufgrund niedriger Ölpreise, Finanzwerte aufgrund von Bedenken hinsichtlich Verschuldung und potentieller Zahlungsausfälle sowie Industrie und Material sind am stärksten betroffen. Unternehmen mit hoher Verschuldung werden sich schlechter entwickeln als Unternehmen mit stärkeren Bilanzen. Denn die Fähigkeit von Unternehmen ihre Schulden während des wirtschaftlichen Stillstands zu bedienen, scheint gering.

Investitionen in Gold, Silber und andere Wertspeicher

Es überrascht vielleicht, dass Gold in der Anfangsphase eines Bärenmarktes oft nachgibt.  So hat der Goldpreis beispielsweise etwa zwölf Monate nach den Höchstständen der Aktienmärkte von 2000 und 2007 einen Tiefststand erreicht. Die Motivation, Gold zu halten, ist je nach Anleger unterschiedlich. Für einige ist es ein langfristiges Wertspeicher. Anleger, die es als spekulatives Finanzinstrument oder als Portfolio-Absicherung besitzen, können gezwungen sein, Positionen zu liquidieren, wenn sie bei anderen Investitionen Geld verlieren. Dies ist wahrscheinlich die beste Erklärung für den jüngsten Rückgang. Zurzeit gibt es eher ein Gerangel um Bargeld.

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Die monetäre und finanzielle Reaktion auf diese Krise ist zu Recht enorm. Wenn große Geldmengen in die Wirtschaft gepresst werden, kann dies letztendlich zu Inflation und einem Vertrauensverlust in Fiat-Währungen (Papiergeld) führen. Dies wäre wiederum sehr positiv für den Goldpreis.

Bedeutung des sinkenden Ölpreises für große Unternehmen

Das Sinken des Ölpreises auf bis zu 17 US-Dollar pro Barrel oder sogar auf ein negatives Niveau ist eindeutig nicht positiv für die erdölproduzierenden Unternehmen. Einige der Unternehmen mit hohen Produktionskosten werden eventuell nicht überleben. Die mittelgroßen US-amerikanischen Ölgesellschaften sind große Emittenten von Hochzinsanleihen und sind auch Hochkostenproduzenten. Ausfälle in diesem Bereich sind sehr wahrscheinlich.

Konsumenten und die meisten Unternehmen sind Energieverbraucher, so dass sich niedrigere Ölpreise in der Regel positiv auf den Verbrauch und die Betriebskosten auswirken. Doch jeder kurzfristige Vorteil wird durch die umfassenderen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus in den Hintergrund treten.

Führungswechsel an den Märkten

Sofern China und Südkorea bald aus der Corona-Situation herauskommen, scheinen Investments in diese Märkte angebracht. Große Marktereignisse, wie die Corona-Krise, führen nicht selten zu einem Führungswechsel innerhalb der Märkte. Zum Beispiel hinkten die Schwellenländer Ende der 1990er Jahre ihren Konkurrenten aus den Industrieländern hinterher und schnitten dann nach dem Zusammenbruch der Dot-Coms Anfang der 2000er Jahre dann besser ab. Seit der Großen Finanzkrise entwickelten sich die Schwellenmärkte dann aber wieder schlechter. Die aktuelle Marktkrise könnte durchaus zu einem Führungswechsel führen, der die Schwellenländer und die asiatischen Märkte begünstigt. Niedrigere Ölpreise haben einen positiven Einfluss auf die meisten asiatischen Volkswirtschaften.

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