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Aktualisiert am 24.07.2020 - 10:18 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Multi-Asset-Strategien „Wir sehen ein weiterhin starkes Wachstum an den Märkten“

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Wie haben Sie den jüngsten Sell-Off an den Märkten pariert?

Stranz: Aus meiner Sicht ist momentan viel „Hot-Money“ kurzfristig orientierter Händler am Markt unterwegs. Dieser Trend hat zum jüngsten Abverkauf geführt; ähnlich wie im Februar, als es ebenfalls zu einer deutlichen Korrektur kam. In unserer mittelfristigen Prognose sehen wir jedoch ein weiterhin starkes Wachstum an den Märkten. Die Unternehmensgewinne sollten die solide konjunkturelle Entwicklung widerspiegeln. Eine Korrektur, wie wir sie jetzt sehen, sitzen wir aus, solange sich unser Makrobild nicht dreht. Allerdings haben wir unsere Inflations-Hedges deutlich nach oben gefahren. Mit Blick auf die Inflation zeichnet sich ein Makrotrend ab, der sich zuletzt verfestigt hat.

Hat sich das Gefüge der Korrelationen verändert? Funktionieren die althergebrachten Korrelationen noch?

Stranz: Das Prinzip Korrelation funktioniert noch. Aber die Korrelationen unterliegen zunehmend stark gestiegenen Volatilitäten. Korrelationen sind im Zeitverlauf nicht mehr so stabil, wie sie früher einmal waren.

Auf welche Aktiensektoren setzen Sie derzeit im Portfolio?

Stranz: Wir setzen eher auf Faktoren als auf Sektoren. Das Thema Wachstum, sprich Growth, hat den Faktor Value in den vergangenen Jahren outperformt. Wir setzen hier unter anderem auf Technologiewerte, allerdings eher auf solche aus der zweiten Reihe, die bei den Anlegern noch nicht so stark im Blick stehen. Wir investieren daher anstelle von Internet-Giganten lieber in Robotik-Titel, mit denen wir die von uns erwartete Fortsetzung des Wachstumstrends abbilden können.

Wie viele Titel sind im Portfolio?

Stranz: Wir setzen auf extrem breit gestreute Portfolios. Ein Asset-Allocation-Team baut die Multi-Asset-Strukturen, darunter gelagert sind andere Teams, die ein globales Aktienportfolio bauen oder ein europäisches Bond-Portfolio oder ein globales Schwellenländer-Fixed-Income-Portfolio. Zwischen 400 und 500 Titel kommen in einem Portfolio zusammen.

Kritiker würden sagen: Haben Sie angesichts so vieler Titel noch den Überblick?

Stranz: Das Einzige, das man an den Kapitalmärkten kostenfrei bekommen kann, ist die Risikoreduktion über die Diversifikation. Wir sind grundsätzlich Freunde von extrem breit aufgestellter Diversifikation. Natürlich mag es Anleger geben, die denken, bei 400 oder 500 Titeln wissen wir nicht, was wir tun. Aber wir sagen den Anlegern ganz klar, was wir mit dieser Strategie bezwecken: Man kann insbesondere auf kurze Frist niemals genau prognostizieren, wie die Märkte sich entwickeln werden. Ich bin seit 30 Jahren im Investment-Bereich, den Heiligen Gral habe ich noch nicht gefunden.

Wie viele Analysten sind bei AXA IM unter Vertrag?

Stranz: Wir haben rund 350 Investment-Professionals im Haus. Dazu gehören Fondsmanager, Analysten, Risikomanager und Datenbank-Administratoren. Als Haus mit mehreren hundert Milliarden AuM sind wir von den Kapazitäten her durchaus breit aufgestellt.

Warum sollten Anleger zu den Multi-Asset-Fonds von AXA IM greifen?

Stranz: Wenn sich  Anleger unsere Flagship-Fonds angucken, erkennen sie: Morningstar vergibt kontinuierlich vier oder fünf Sterne. Die Qualitätssiegel werden schon seit vielen Jahren verliehen. Unsere deutschen Dachfonds feiern im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Wir haben mehr als 2,3 Milliarden Euro AuM – und gehören damit nicht nur zu den ältesten Dachfondsanbietern, sondern auch zu den größten und mit der Lancierung von „B-Shares“ auch zu den kostengünstigsten. Wir sind uns sehr bewusst, dass hohe Kosten den langfristigen Anlageerfolg schmälern.

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