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Aktualisiert am 08.06.2020 - 09:20 Uhrin InterviewsLesedauer: 6 Minuten

Multi-Asset-Strategien „Wir vereinfachen die äußerst komplexe Struktur der Märkte“

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Wie setzt sich das Portfolio zusammen?

Delitala: In der Regel konzentrieren wir uns auf liquide Mittel und Anlagen, um jederzeit auf Risiken und Chancen am Markt reagieren zu können. Die Anleiheallokation im Fonds liegt derzeit bei rund 40 Prozent, die Aktiengewichtung bei rund 30 Prozent, alternative Anlagen bei rund 10 Prozent, während Rohstoffe wie Gold eine kleine Position einnehmen; der Rest des Portfolios ist in sehr liquide kurzfristige Vermögenswerte investiert. Es ist wichtig zu betonen, dass unser Ansatz recht dynamisch ist, weshalb diese aktuelle Gewichtung unsere aktuelle taktische Positionierung widerspiegeln, die in der Vergangenheit jedoch vielleicht ganz anders war, ebenso wie der Blick nach vorne.

Allerdings ist ein guter Teil unserer Investitionen strategisch ausgerichtet und wird in Megatrends und thematische Investments investiert und nicht in sektorale oder regionale Anlagen. Diese Megatrends sind aus unserer Sicht Schwerpunkte, in die es sich mit einem langfristigen Anlagehorizont zu investieren lohnt. Aus taktischer Sicht haben wir unsere Portfolios auf Sektor- und Stilebene in jüngster Zeit auf zyklischere Sektoren ausgerichtet, wodurch sich das Engagement in defensiven Sektoren, die wir in den meisten Fällen in diesem Jahr gehalten haben, verringert.

Auf der Fixed-Income-Komponente bevorzugen wir das Engagement in EMD-Hartwährung, während wir glauben, dass Kerneuropa am anfälligsten für mögliche Korrekturen ist, da wir glauben, dass das Thema der fiskalischen Impulse in den kommenden Monaten auch in Europa an Bedeutung gewinnen könnte. In den USA besitzen wir Duration hauptsächlich durch inflationsgeschützte Treasuries, da diese relativ zu Nominalanleihen bewertet werden und sich das Inflationsbild in den USA verbessert. Abschließend zu den Währungen: In der Regel betrachten wir unsere Währungsallokation unabhängig von unseren anderen Anlageentscheidungen. Derzeit wird unser Nicht-Euro-Exposure hauptsächlich für den Portfolioaufbau in USD und JPY aufgeteilt, wobei beide zusammen für 15 Prozent des Fonds stehen.

Welchen Effekt hat die Multi-Asset-Strategie auf die Fondsperformance?

Delitala: Unser Ansatz besteht darin, auf Grundlage unseres Basisszenarios zu investieren und das Portfolio vor einer Reihe von Risikoszenarien zu schützen. Das bedeutet, dass wir in Bullenmärkten tendenziell hinter den Benchmarks zurückbleiben, aber in Abwärtsphasen keine drastischen Verluste erleiden. Die vergangenen beiden Jahre sind ein Beispiel dafür: Im schwierigen Jahr 2018 haben wir die durchschnittliche Peer Group aller Multi-Asset-Fonds um rund 5 Prozentpunkte übertroffen. Im bisherigen Verlauf dieses sehr positiven Jahres in den meisten Anlageklassen lagen wir trotz unseres relativ geringen Engagements in Aktien- und Kernmärkten knapp 1 Prozent unter der Performance der Peer Group.

Seit wie vielen Jahren verwalten Sie den Fonds?

Delitala: Ich verwalte den Fonds seit seiner Auflegung im August 2013 und werde von fünf Experten unterstützt, darunter drei Portfoliomanager und zwei quantitative Analysten, plus zwei Juniorassistenten.

Die Performance zählt natürlich für den Erfolg bei den Anlegern. Aber wie ist es Ihnen in den vergangenen sechs Jahren gelungen, den Fonds so erfolgreich zu etablieren?

Delitala: Neben dem erstklassigen Fondsmanagement investiert Pictet Zeit und Ressourcen, um sicherzustellen, dass die Kunden in jeder Phase des Prozesses mit den Experten in Kontakt stehen. Das Wissen unserer lokalen Vertriebsteams, die Qualität unserer Roadshows, die Unterstützung durch das Investment Management Team – in erster Linie durch Marco und mich – bei den Kundenmeetings unterscheidet uns vom Wettbewerb. Diese Kombination aus umfangreicher Schulung unserer lokalen Vertriebsmitarbeiter und sorgfältig vorbereiteten Kundenbesuchen ist unserer Meinung nach einer der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

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