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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten

Systemwandel erforderlich Nachhaltiges Investieren allein reicht nicht

Ölbohrung im Südchinesischen Meer
Ölbohrung im Südchinesischen Meer: Obwohl die Konsequenzen des Klimawandels immer stärker zu spüren sind, genehmigen Regierungen weltweit weiterhin Öl- und Gasbohrungen | Foto: IMAGO / Xinhua

Der jüngste Bericht des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) hat noch einmal deutlich gemacht, dass der Klimawandel durch menschliches Handeln verursacht wird. „Das Netto-Null-Ziel kann nur erreicht werden, wenn Regierungen weltweit für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgen“, betont Andrew Parry, Leiter Nachhaltigkeit bei Newton Investment Management, einer Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management.

Obwohl die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Bericht „2050 Path to Net Zero“ feststellte, dass kein weiterer Bedarf an Investitionen in neue fossile Brennstoffe besteht, werden weltweit weiterhin Tausende Öl- und Gasbohrungen genehmigt. Zudem sollen vielerorts neue Kohlebergwerke gebaut werden.

Zwar würden diese Investitionen sicherlich kurzfristige wirtschaftliche Vorteile bieten. „Sie stehen allerdings im Widerspruch zu den inzwischen unbestrittenen wissenschaftlichen Erkenntnissen des IPCC-Berichts.“ Darüber hinaus könnten die Anlagen aufgrund des eintretenden Umschwenkens in Richtung Klimaschutz weltweit zu „Stranded Assets“ werden. Das sind Vermögenswerte, deren Ertragskraft oder Marktwert unerwartet drastisch sinken, bis hin zu ihrer weitgehenden oder vollständigen Wertlosigkeit.

Emissionsziele 2030 nicht erreichbar

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Beim derzeitigen Stand der Dinge dürften die für 2030 gesteckten Ziele zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen nicht erreicht werden, erwartet Parry. „Wir befinden uns an einem potenziellen Wendepunkt für erneuerbare Energien – in Bezug auf Kosten, Kapazität, technologische Entwicklung und gesellschaftliche Anforderungen.“ Es gibt jedoch keine Einzellösung, die die Klimakrise bewältigen und aus der durch Corona verursachten Rezession herausführen würde.

„ESG, nachhaltiges und verantwortungsvolles Investieren allein dürften den Klimawandel nicht aufhalten, trotz des starken Signals, das sie aussenden“, sagt Parry. Ebenso seien Engagement und eine konsequente und offensive Kooperation der Regierungen weltweit entscheidend. Ohne eine solches konzertiertes Vorgehen laufe man Gefahr, die Klimaziele weiterhin zu verfehlen – die Auswirkungen würden unumkehrbar sein.

„Nur wenige Bedrohungen sind für die Welt drängender als die, die durch den ungebremsten Klimawandel entstehen“, betont Parry. Er stelle nicht nur ein großes systemisches Risiko für die Finanzmärkte dar, sondern bedrohe die Lebensgrundlage auf diesem Planeten.

„Ein Systemwandel ist erforderlich“, sagt Parry. Das ideale Ergebnis des bevorstehenden UN-Klimagipfels (COP 26) in Glasgow wären verbindliche Anreize zur Entwicklung und Förderung von erneuerbaren Energien verbunden mit entsprechenden Sanktionen.

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