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Wasser-Themenfonds Nachhaltig investieren in sauberes Wasser

Iguazu-Wasserfälle in Brasilien
Iguazu-Wasserfälle in Brasilien: Sauberes Wasser ist lebensnotwendig. Investments in Firmen, die in diesem Bereich unterwegs sind, können sich deshalb auszahlen | Foto: Imago Images / blickwinkel

Aktuell fehlt knapp 30 Prozent der Weltbevölkerung ein einfacher und erschwinglicher Zugang zu sauberem Wasser im eigenen Haushalt.

Mehr als 60 Prozent der Menschen weltweit haben außerdem keinen Zugang zu nachhaltiger Sanitärversorgung. Dieses Phänomen bezeichnen Experten als „Wasserstress“ – und darunter leiden perspektivisch immer mehr Menschen.

Denn neben dem Bevölkerungswachstum, sorgen

  • die Urbanisierung,
  • der steigende Lebensstandard,
  • der Klimawandel und
  • eine gesteigerte Nahrungsmittel- und Rohstoffproduktion

dafür, dass bis zum Jahr 2030 mehr als zwei Drittel der globalen Bevölkerung im Laufe ihres Lebens von Problemen betroffen sein werden, die durch Wassermangel hervorgerufen wurden.

Daher ist das Einsparen von Wasser ein unbestritten wichtiges Ziel. Um Sparpotenziale zu identifizieren, ist das analog zum CO2-Fußabdruck funktionierende Konzept eines Wasserfußabdrucks hilfreich. Es beschreibt, wie viel Wasser zur Herstellung bestimmter Güter oder für die Ausführung bestimmter Dienstleistungen verbraucht wird.

Wasserverbrauch: Eine Tasse Kaffee benötigt 132 Liter

So schlägt eine Jeans etwa mit 8.000 Litern Verbrauch zu Buche. Um ein Kilo Käse herzustellen, werden 5.000 Liter benötigt. Eine Tasse Kaffee verbraucht 132 Liter. Auch einzelne Personen, Städte oder Länder können ihren Wasserfußabdruck berechnen.

Das Konzept des virtuellen Wassers beschreibt den Zusammenhang im Handel zwischen wasserintensiven Gütern sowie wasserexponierten Ländern und Regionen. Die Hälfte des britischen Wasserfußabdrucks geht Schätzungen zufolge auf importierte Waren aus Ländern mit Wasserstress zurück. Der virtuelle Wasserverbrauch des Landes ist entsprechend hoch.

Wasserstress muss sich verringern

Nachhaltiges Wassermanagement bedeutet also, das Wasser so zu gewinnen, aufzubereiten und zu nutzen, dass es eine recycelbare Ressource bleibt und sich die Qualität dabei nicht verschlechtert. Gleichzeitig müssen die einzelnen Haushalte sowie Industrie und Landwirtschaft mit ausreichend Wasser versorgt werden. Der Wasserstress muss sich also verringern. Und auch der Wasserfußabdruck und virtuelle Wasserverbrauch müssen sinken.

Unternehmen können an unterschiedlichen Stellen ansetzen, um ein nachhaltiges Wassermanagement voranzubringen. Investoren stehen aber vor der Herausforderung, Konflikte mit anderen Nachhaltigkeitszielen auszuschließen:

Sollten sie zum Beispiel in ein Unternehmen investieren, das Meerwasser entsalzt, damit es als Trinkwasser verwendet werden kann, wenn dabei problematische Nebenprodukte entstehen oder viel Energie verbraucht wird?

Oder sollten sie in einen Wasserlogistiker investieren, der zwar den Wasserstress verringert, dafür aber dem Klima schadet und die Biodiversität gefährdet?

Fokus auf sauberem Trinkwasser und besserer Qualität des Wassers

Diese Zielkonflikte können Investoren lösen, indem sie Nachhaltigkeitskriterien unterschiedlich bewerten. So bringen Klimarisiken wie CO2-Emissionen und Naturrisiken, die die biologische Vielfalt bedrohen, meist irreversible Folgen mit sich. Investoren sollten sie daher möglichst komplett vermeiden.

Um das Feld der möglichen Unternehmen weiter einzugrenzen, legen wir bei der Auswahl der Unternehmen für unseren nachhaltigen Themenfonds Future Waves (ISIN: LU0029375739) den Fokus auf zwei Geschäftsfelder: Zugang zu sauberem Trinkwasser und Verbesserung der Wasserqualität.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Für den Zugang zu sauberem Trinkwasser sind große Wasserversorger zuständig, wie American Water Co., Severn Trent PLC und American Water Works, und Unternehmen, die Infrastruktur und zugehörige Produkte liefern.

Dazu gehört die indische Firma Wabag, ein Spezialist für große Wassersysteme. Auch die US-Unternehmen Advanced Drainage Systems, die Pipelines bereitstellen, und Badger Meter mit ihren intelligenten Messsystemen, sind in diesem Bereich tätig.

Firmen aus Amerika und Japan verbessern die Wasserqualität

Der technologie- und innovationsgetriebene Bereich der Frischwasser-Reinigungstechnik mit Unternehmen wie Evoqua aus Amerika, NX Filtration, Kurita Water aus Japan kümmern sich darum, die Wasserqualität zu verbessern.

Das norwegische Unternehmen CrayoNano, säubert Wasser unter Einsatz von UV-Strahlen. Traditionelle Wasserwerke und Entsorgungsunternehmen wie die französische Veolia sind in der Regel dafür zuständig, Abwässer zu reinigen.

Auch das Recycling und den Wasserverbrauch zu rationalisieren ist wichtig. Firmen wie Ecolab aus Amerika verbessern die Wassereffizienz in industriellen Prozessen durch ihre Analysemethoden. Andere wie das US-Unternehmen IDEXX Laboratory bieten Wasserqualitätsanalysen an.

Die britische Firma Intertek und das französische Unternehmen Veritas dokumentieren beispielsweise Wasserfußabdrücke in den Produktionsprozessen.

Bedarf nach nachhaltigem Wassermanagement ist groß

Ein nachhaltiges Wassermanagement kann also auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Der Bedarf ist groß. Die Branche dürfte auf längere Sicht wachsen und auf dem Weg in eine klimafreundlichere, gerechtere Zukunft wertvolle Innovationen liefern. Und für Investoren könnten sich daraus echte Win-Win-Situationen ergeben.

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