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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten

Größtmögliche Transparenz Nachhaltigkeitsanalyse – jetzt noch klarer

Sprung ins klare Wasser
Sprung ins klare Wasser: Wer nachhaltig investieren möchte, sollte wissen, wie es unter der Oberfläche seines Fondsfavoriten ausschaut | Foto: IMAGO / Mika Volkmann

Im Oktober 2020 ging die Online-Plattform MeinFairMögen des Thinktanks 2° Investing Initiative an den Start. Dort können sich Anleger über die Nachhaltigkeitsprofile von aktuell mehr als 6.300 Investmentfonds informieren. Für den diesjährigen Oktober ist eine Erweiterung auf den europäischen Markt geplant. Dann wird das Angebot in der internationalen Version MyFairMoney auch Anlegern in weiteren 27 europäischen Ländern offenstehen.

Welche Erfahrungen hat das Team seit dem Launch gemacht? Die Meinungen zu einzelnen Aspekten der nachhaltigen Geldanlage gehen auseinander, lautet ein Fazit. Das gelte zum Beispiel für die Ausschlusskriterien: „Tatsächlich sind die Erwartungen der Verbraucher und das Angebot von Seiten der Produktgeber in Teilen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wir haben unter anderem eine repräsentative Umfrage zum Thema Ausschluss durchgeführt und dabei festgestellt, dass Verbraucher hier deutlich strengere Maßstäbe anlegen als Anbieter, die oft pragmatischer agieren und sich eher an den aktuellen Anforderungen institutioneller Investoren orientieren“, erklärt Managing Director Jakob Thomä. „In diesem Zusammenhang haben wir definitiv ein Kommunikationsproblem identifiziert. Es braucht hier deutlich mehr Transparenz für Verbraucher und wir werden diesen Aspekt jetzt auch in die Diskussion um künftige Regulierungsmaßnahmen tragen.“

Stärkere Differenzierung bei Ausschlusskriterien

Die Rückmeldungen und Anregungen von Verbrauchern und Anbietern waren Anlass für eine Reihe von Aktualisierungen und Optimierungen auf MeinFairMögen. So sind nun Investmentfonds, die gegebenenfalls kontroverse Unternehmen enthalten, nicht mehr mit einer einfachen „Ja-Nein“-Unterscheidung kategorisiert. Stattdessen erkennen die Nutzer jetzt anhand einer Prozentangabe, zu welchem Anteil Firmen, die als aktiv in kontroversen Themen gekennzeichnet sind, am Fondsvolumen beteiligt sind. Dadurch können sie selbst entscheiden, wo sie die eigene Akzeptanzgrenze setzen möchten.

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Die Verbraucherumfrage zum Thema Ausschluss hat zudem ergeben, dass Nutzer, die ein Thema als sehr wichtig bewerten, auch eher einen kompletten Ausschluss fordern – ohne Toleranzschwellen. Deswegen wurde an der Strenge der Ausschlussdefinitionen für die restlichen Kriterien festgehalten, um diesen Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, einen Komplettausschluss zu prüfen.

Darüber hinaus sind auf der Plattform neue Funktionen und Angebote in Planung. Unter anderem sollen zusätzliche Indikatoren ermöglichen, das Abstimmungsverhalten (Engagement) der Fondsgesellschaften zu berücksichtigen. Eine historische Betrachtung des Paris-Scores soll die Entwicklung einzelner Fonds nachvollziehbar machen.

Nachfrage nach nachhaltigen Anlageprodukten wächst stärker als das Angebot

Angesichts des rasch steigenden Angebots nachhaltiger Geldanlage in Deutschland sei Transparenz umso wichtiger. Die Plattform will dabei sowohl Anleger als auch Finanz- und Bankberater mit einem umfassenden Fragebogen unterstützen, um die Nachhaltigkeitsinteressen der Verbraucher zu identifizieren und bei der Geldanlage entsprechend zu berücksichtigen. Der Nachhaltigkeitsfragebogen wurde ebenfalls verbessert und wird auf Grundlage der neuen regulatorischen Anforderungen weiterhin optimiert, so dass er als Maßstab genutzt werden kann.

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