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in Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 3 Minuten

Negativzinsen Japans Rentner in Sorge

Jetzt ist es also soweit. Am Dienstag, dem 1. März, hat Japan den „Finanz-Rubikon“ überschritten. So zumindest bezeichnet die „Financial Times“ die Tatsache, dass das Land erstmals eine zehnjährige Anleihe mit negativer Rendite ausgegeben hat. Auch wenn dieser Schritt nicht unerwartet kam, zeigt er doch das Tempo, mit dem sich unkonventionelle Maßnahmen von Zentralbanken ausbreiten, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar erschienen.

Unkonventionelle Lockerungsübungen

So hatte die Bank of Japan sich Ende Januar für viele Experten überraschend ein Beispiel an der europäischen Zentralbank und den Notenbanken Schwedens und der Schweiz genommen und einen negativen Zinssatz von 0,1 Prozent eingeführt. Der negative Zins trifft einen Teil der Guthaben, die die Geschäftsbanken bei der Zentralbank halten und soll so Kreditvergabe und Wirtschaft ankurbeln.

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Jetzt hat er zunächst auf den Anleihemarkt durchgeschlagen: Wer dem japanischen Staat Geld leiht, muss dafür zahlen, selbst im Langfrist-Bereich. Investoren, die die jüngst ausgegebene Anleihe bei der Auktion am Dienstag gekauft haben und sie bis zur Fälligkeit in zehn Jahren halten, sind jährlich 0,024 Prozent los. Allerdings rechnen die meisten Händler damit, dass die Anleihe schon in wenigen Wochen bei der Zentralbank landet – über das Anleihekaufprogramm, das ebenfalls zu den unkonventionellen Lockerungsübungen der Bank of Japan zählt.

Weil diese allein aber bislang nicht die gewünschte Wirkung entfaltet haben, kommt nun also das als Nirp (Negative interest policy, negative Zinspolitik) bezeichnete Programm hinzu. Diese Ausweitung des geldpolitischen Pfeils der Abenomics, der Geld- und Wirtschaftspolitik von Premier Shinzo Abe, sorgt indessen innerhalb und außerhalb Japans vorerst vor allem für Unsicherheit.

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