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Neues aus der EZB-Geldpolitik frühestens „im Herbst“ Draghi schickt Anleger in die Sommerfrische

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Draghi wies jedoch darauf hin, dass es ab September zu ersten Überlegungen über einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik kommen könnte. Die Diskussion über eine Änderung der Geldpolitik sollte „im Herbst“ erfolgen, so Draghi. Die Rückfrage von Journalisten, ob mit „Herbst“ bereits der Zinsentscheid am 7. September gemeint und ob dann bereits mit konkreten Entscheidungen zu rechnen sei, ließ Draghi offen. Der EZB-Rat sei sich einig gewesen, keinen Zeitplan für weitere Entscheidungen zu verabschieden, so Draghi.

Für Paul Brain sind Schritte der EZB in Richtung eines Zurückfahrens der geldpolitischen Unterstützung, die in den Worten von Mario Draghi ein „sehr substanzielles Maß“ angenommen hat, nur eine Frage der Zeit: „Am Ende wird sich die EZB sicherlich wieder für eine strengere Geldpolitik entscheiden und den Leitzins wieder anheben.“

Ifo-Chef fordert ein Ende der Anleihenkäufe

Dieser Schritt ist in den Augen von Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, längst überfällig. Den jüngsten EZB-Zinsentscheid nutzte Fuest, um die Europäische Zentralbank aufzufordern eine Strategie für den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zu präsentieren. Fuest zufolge sollte diese Strategie beinhalten, dass die Anleihekäufe ab Januar 2018 auslaufen.

„Ohne ein klar kommuniziertes Programm zum Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik gerät die EZB nur immer mehr unter Druck, die Geldschwemme aufrechtzuerhalten“, erläuterte Fuest seinen Standpunkt. „Außerdem wird das EZB-System immer mehr zum Gläubiger der Mitgliedstaaten der Eurozone.“ Daraus entstehe eine Gefahr für die Unabhängigkeit der Geldpolitik.

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