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Neues Potenzial für Risikoanlagen Der globale Aufschwung kommt in Fahrt

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Wie in den USA hat sich die Stimmung in der Eurozone schneller aufgehellt als die harten Konjunkturdaten. Als fortlaufendes Problem identifiziert der Invesco-Volkswirt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Quantative-Easing-Strategie – also der Wertpapierankauf von Banken an Stelle von Nicht-Banken – werde die Kaufkraft der privaten Haushalte und Unternehmen nicht stärken. Greenwood rechnet in der Eurozone im Gesamtjahr 2017 mit einem realen BIP-Wachstum von 1,7 Prozent.

Währungsvolatilität in Großbritannien absehbar

Seine BIP-Wachstumsprognose für Großbritannien beträgt nur 1,4 Prozent, da hier inzwischen die negativen Folgen des Brexit-Votums zu spüren seien. Der Invesco-Chefökonom geht davon aus, dass das Britische Pfund und die britischen Staatsanleiherenditen unmittelbar auf jeden Fort- und Rückschritt in den jetzt anstehenden zweijährigen Verhandlungen zwischen den 27 EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien reagieren und sich dementsprechend volatil zeigen werden.

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Während die durch die Pfund-Abwertung importierte Inflation die realen Verbraucherausgaben dämpfe, wird die allgemeine Verunsicherung über das Austrittsverfahren die ausländischen Direktinvestitionen bremsen. Dabei sieht Greenwood die Britische Zentralbank – Bank of England (BoE) – vor einem Dilemma.

Denn die im August 2016 umgesetzten Maßnahmen zur Stärkung der Kreditvergabe, die die importierte Inflation durch eine zusätzliche Teuerung im Inland verstärken könnten, müsse die BoE einerseits die Kreditkonditionen verschärfen. Andererseits möchte sie aber die Zinsen niedrig halten, um die Investitionstätigkeit und Beschäftigung für die Dauer der Brexit-Verhandlungen zu stützen. Greenwood zufolge wird das jüngste Kreditwachstum der BoE früher oder später keine Wahl lassen, als die Zinsen anzuheben.

Japans BIP dürfte 2017 nur um 1,1, Prozent zulegen

In Japan ist die Wirtschaft zuletzt etwas kräftiger gewachsen. Die Inflationsrate liegt aber weiter deutlich unter zwei Prozent. Dies zeigt, dass die gemeinsamen Maßnahmen von Premierminister Shinzo Abe und Zentralbankgouverneur Haruhiko Kuroda ihre Ziele verfehlt haben. Ein wichtiger Grund ist außerdem, dass die Bank of Japan (BoJ), genau wie die EZB, Vermögenswerte von Banken an Stelle des privaten Nicht-Banken-Sektors angekauft hat. Damit setzt die BoJ effektiv darauf, dass die Banken Kredite und damit Einlagen schaffen, erklärt Greenwood. 

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