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NNIP-Jahresausblick 2018 Wie entwickeln sich Anlagen in einem Umfeld steigender Zinsen?

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Japan ist unser bevorzugter Aktienmarkt

Aktien sind die von NN Investment Partners bevorzugte Anlageklasse für 2018. Das fundamentale Umfeld für die Aktienmärkte sei so gut wie seit Jahren nicht mehr, mit starken gesamtwirtschaftlichen Daten und einem zweistelligen Gewinnwachstum in diesem und im nächsten Jahr, skizzieren die Analysten. Zugleich werde die niedrige Inflation eine schnelle Straffung der Geldpolitik verhindern.

Patrick Moonen, Chefstratege Multi Asset bei NN Investment Partners: „Die Bedingungen für Aktien kommen nahe an ein optimales Szenario heran. Neben dem freundlichen fundamentalen Bild hat sich die Marktdynamik in den vergangenen Monaten erheblich verbessert. Das Momentum ist stark und die Allokation in Aktien nimmt zu, ist aber noch nicht überzogen. Die Anleger sind optimistisch, aber noch lange nicht euphorisch, wie Stimmungsindikatoren signalisieren.

Können die Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend, den sie Anfang 2016 begonnen haben, beibehalten? Viele Marktbeobachter weisen auf die überzogenen Bewertungen hin. Unserer Ansicht nach sind die Bewertungsniveaus jedoch kein Hindernis für weitere Kursanstiege. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind zwar hoch, aber unter Berücksichtigung der aktuellen Position im Gewinnzyklus nicht extrem. Im Verhältnis zu festverzinslichen Anlagen liegen die Aktienbewertungen auf ihren historischen Durchschnittswerten oder etwas darunter. Das gilt insbesondere für die Eurozone und Japan.

Die relativ hohe Aktienrisikoprämie ist einer der Gründe, warum Japan unser bevorzugter Aktienmarkt ist. Zudem hat der Wahlsieg von Premierminister Abe die politische Unsicherheit erheblich verringert. Das sollte gewährleisten, dass Abenomics und die expansive Geldpolitik weitergeht.

Wir mögen auch Aktien aus den Schwellenländern. Die Gewinnaussichten sind gut, die Bewertungen sind attraktiv und die meisten Schwellenländer haben Rückenwind durch günstige Finanzierungsbedingungen. Allerdings sind die sich wandelnden Erwartungen an die Fed und ein stärkerer Dollar in Kombination mit einer allgemein übergewichteten Positionierung die größten Risiken für Schwellenländeraktien.

Zu guter Letzt bevorzugen wir die Eurozone aufgrund ihrer attraktiveren Bewertungen und der größeren Konjunkturempfindlichkeit gegenüber den USA.

Auf Branchenebene favorisieren wir ebenfalls eine zyklische Ausrichtung. Dies wird von drei Elementen unterstützt: starken gesamtwirtschaftlichen Daten, höheren Anleiherenditen in Folge einer allmählichen Straffung der Geldpolitik und stabilen bis steigenden Rohstoffpreisen. Von letzteren profitieren natürlich der Energie- und Werkstoffsektor.

Unsere bevorzugte Branche ist jedoch der Finanzsektor aufgrund seiner niedrigen Bewertungen, den guten Gewinnaussichten und seiner positiven Korrelation mit den Anleiherenditen. Da wir einen moderaten Anstieg der Anleiherenditen erwarten, sollten sich Finanzwerte besser entwickeln als Branchen, die bei der Suche nach Rendite beliebt sind, wie Versorger und Telekommunikation.“

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