Norwegischer Staatsfonds Neuausrichtung bringt Gewinn
Norwegens 842 Milliarden-US-Dollar-schwere staatliche Pensionsfonds strich im zweiten und dritten Quartal 2015 Verluste ein. Doch die Strategie, Anleihen zu verkaufen und das Engagement in Aktien und Sachanlagen zu erhöhen, zahlt sich zum Ende des Jahres aus.
Der Fonds hat seine Anleihenbestände „dramatisch reduziert“, so Yngve Slyngstad, Chefverwalter des größten Staatsfonds der Welt, in einem Interview in Paris am Dienstag. Obwohl die anstehende Entscheidung über eine Zinserhöhung der US-Notenbank ein schwieriges Anlageumfeld schafft, profitiert der Fonds von der Strategie, Anleihen zu verkaufen.
„Wir haben unsere gesamten Verluste des dritten Quartals im vierten Quartal wieder gut gemacht – damit schließt der Fonds ein weiteres Jahr positiv ab.“
Yngve Slyngstad, Chefverwalter des Norwegischen Staatsfonds
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Fondsverwaltung will Anlagespektrum erweitern
Das dritte Quartal 2015 brachte Slyngstad den größten Verlust der letzten vier Jahre. Grund hierfür waren der taumelnde chinesische Aktienmarkt und der US-Zinspoker, die gemeinsam für empfindliche Wertverlust an den Märkten weltweit sorgten. Der Fonds hatte bereits im zweiten Quartal Verluste verbucht, als die globalen Renten- und Aktienmärkte auf Talfahrt fielen.
Vor diesem Hintergrund hat die Fondsverwaltung schon einige Zeit dafür plädiert, das Spektrum der Assetklassen auszuweiten, in die sie investieren kann. In einem Schreiben an das Finanzministerium, das am Dienstag veröffentlicht wurde, bat sie um Erlaubnis, bis zu 5 Prozent des Portfolios in Infrastruktur anlegen zu dürfen. Weiterhin möchte das Management die Immobilienquote auf 10 Prozent verdoppeln.