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Aktualisiert am 08.07.2020 - 12:15 Uhrin InterviewsLesedauer: 4 Minuten

Oliver Grimme über Investitionen in Oldtimer „Der Markt folgt ganz eigenen Gesetzen“

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Wo gibt es Anhaltspunkte für den Wert eines Oldtimer-Modells?

Grimme: Es gibt viele Indizes, die teilweise schon seit dem Jahr 1999 veröffentlicht werden. Einige Indizes sind breit angelegt, andere nur auf den deutschen Markt oder einzelne Marken bezogen. Monatlich werden von verschiedenen Anbietern Marktwerte ermittelt, diese zeigen allerdings nur eine Tendenz. Entscheidend für die Wertfindung bleibt das Einzelobjekt.

Mit welcher Wertsteigerung können Investoren rechnen?

Grimme: Der Wert von OIdtimern ist lange extrem stark gestiegen. In den vergangenen beiden Jahren hat sich der Trend jedoch in der Breite abgeschwächt. So wuchs der Deutsche Oldtimer Index (DOX) vergangenes Jahr lediglich um 2,2 Prozent, davor um 1,4 Prozent. Hinter diesem Index verbirgt sich ein breites Portfolio von 88 Oldtimer-Modellen. Für besonders beliebte Fahrzeuge sind natürlich weiterhin Wertsteigerungen in einer ganz andern Größenordnung möglich.

In welchem Verhältnis stehen Angebot und Nachfrage bei Oldtimer-Investitionen weltweit?

Grimme: Da bisher meist direkt in die Objekte investiert wird, lässt sich das schwer sagen. Ich denke, dass deutlich mehr Anleger investieren würden, wenn es mehr Möglichkeiten über Fonds oder Beteiligungslösungen gäbe. Prinzipiell sind überall auf der Welt immer mehr Menschen bereit, in Classic Cars zu investieren. Es werden hohe Umsätze generiert. Allein in Deutschland fließen jährlich zwischen 12 und 14 Milliarden Euro in Classic Cars. Allein auf Wartung, Restaurierung, Zubehör und den Kauf von Old- und Youngtimern entfallen jährlich rund 6 Milliarden Euro. (Anmerkung der Redaktion zu den Quellen: IfD-Umfrage 3438,03/04 2017 sowie BBE Automotive, Wirtschaftsfaktor Oldtimer-2015)

Warum sollten Anleger bei Oldtimer-Investitionen auf den Rat eines Fachmanns hören?

Grimme: Die unabhängige Meinung eines Fachmanns ist bei Investitionen entscheidend. Der Markt ist ständig in Bewegung, und Vergangenheitsbetrachtungen helfen hier nur bedingt. Trends sind oft nicht besonders langlebig, so dass der Markt immer im Blick behalten werden muss. Auch Sondereffekte wie eine steigende Nachfrage aus einzelnen Schwellenländern mit Vorlieben für bestimmte Marken spielen eine Rolle.

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