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Portfolio-Allokation Dem Gleichlauf der Märkte ein Schnippchen schlagen

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Investieren auf neuer Basis

Unabhängig von der konkreten Strategie für die Vermögensaufteilung stößt ein solch traditioneller Ansatz indessen zusehends an seine Grenzen. „Anlageklassen sind heute weniger denn je eine einfache und verlässliche Basis für die Diversifikation von Anlagerisiken“, erklärt David Millar, Leiter des Multi-Asset-Teams bei Invesco: „Die traditionelle Welt relativ eindeutiger Korrelationen zwischen den Anlageklassen existiert so nicht mehr.“ Daher bedarf auch zumindest die geläufige Interpretation der Modernen Portfoliotheorie selbst einer Modernisierung. Schließlich zeigen etliche Anlageklassen seit einem Jahrzehnt vermehrt positive und immer seltener zuverlässig vorhersagbare Korrelationen.

Eine immer engere Verflechtung der globalen Finanzmärkte, die weltweit spürbaren wirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise und die entsprechenden Reaktionen aller wichtigen Notenbanken sowie die zunehmende Digitalisierung und verfeinerte Risikomanagementsysteme institutioneller Investoren sind die wesentlichen Ursachen für einen zunehmenden Gleichlauf etlicher Anlageklassen.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich mit klassischen Staatsanleihen dank der Notenbankpolitik heute in der Regel keine Erträge mehr erwirtschaften lassen, sodass ihr einstiger Status als sicherer Hafen zumindest teilweise infrage gestellt ist.

Die vergleichsweise hohen Preise für beinahe alle Anlageklassen haben darüber hinaus eine erhöhte Volatilität zur Folge.

Gesamtrisiken im Blick

Wie kann man also ein Portfolio so diversifizieren, dass sich die Schwankungen der darin befindlichen Anlagen wenigstens zum Teil ausgleichen und damit das Gesamtrisiko begrenzt wird? Antwort: Man braucht eine Alternative zur traditionellen Diversifikation nach Anlageklassen.

Ein sinnvoller neuer Ansatz besteht darin, Portfolios unabhängig von Anlageklassen auf übergeordneten Anlageideen aufzubauen. „Echte Diversifikation erreicht man nur noch, indem man sich von der Beschränkung durch Anlageklassen völlig befreit“, erläutert Millar.

Das Ziel ist, attraktive Renditetreiber völlig losgelöst von ihrer Anlageklasse oder -region zu identifizieren. Erst in einem zweiten Schritt geht es darum, geeignete Vehikel zu identifizieren, mit denen sich von diesen Ideen profitieren lässt.

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