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Preisverfall mit Sogwirkung Wird Chinas Schwäche zum Welt-Virus?

Exportiert China bald auch Deflation?
Exportiert China bald auch Deflation? | Foto: kalpis/Fotolia

Wenn sich eine große asiatische Wirtschaftsnation mit Deflation und ihren unschönen Folgen auskennt, so sollte man meinen, dann die Japaner. Seit zwei Jahrzehnten fallen die Preise, mal mehr, mal weniger. Alle Versuche, für einen nachhaltigen Auftrieb zu sorgen, müssen bislang als gescheitert gelten. Auch die „Abenomics“ getaufte Politik von Regierungschef Shinzo Abe, die das Land mit einer Kombination aus ultralockerer Geld- und spendabler Fiskalpolitik aus dem deflationären Teufelskreis führen sollte, gerät zunehmend in die Kritik.

Doch an die Verhältnisse in Japan haben sich die Bürger des Landes, internationale Investoren und Ökonomen lange gewöhnt. Sorgen bereitet ihnen dagegen seit geraumer Zeit die Wirtschaftslage des großen Nachbarn China.

Produzentenpreise verharren im Tief

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Nicht nur, dass die Wirtschaft deutlich langsamer wächst als in den vergangenen 25 Jahren; „wesentlich wichtiger erscheint, dass die Entwicklung der Produzentenpreise tief im negativen Bereich verharrt, für die vergangenen fünf Monate unverändert bei 5,9 Prozent auf annualisierter Basis“, schreiben die Analysten der japanischen Bank Nomura, denen das Phänomen sehr vertraut sein dürfte.

„Probleme mit Überkapazitäten und niedrige Rohstoffpreise“ sind den Nomura-Experten zufolge der Hauptgrund für die Entwicklung. Technisch, errechnen sie anhand der Kombination der Entwicklung von Produzenten- und Konsumpreisen, befinde sich China damit in einer Deflation. Die Reaktion, die sie erwarten, ähnelt derjenigen, die sie von zuhause kennen.

„Um das Deflationsrisiko zu senken, stehen die Autoritäten unter dem Druck, die Geldpolitik weiter zu lockern. Wir rechnen mit einer moderaten fiskalpolitischen Stimulierung und einer akkommodativen Geldpolitik.“

Analysten der Bank Nomura

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