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Gewinner der Digitalisierung Pyfore Capital erwartet Comeback chinesischer Aktien – und übernimmt Chinafonds

Tram unterwegs in Hongkong
Tram unterwegs in Hongkong: Der neue Fonds China Digital Leaders investiert vor allem in Aktien, die in der ehemaligen britischen Kronkolonie gelistet sind | Foto: Imago Images /ZUMA Wire
Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Seit Beginn dieses Jahres verstärkt Fondsmanager Mirko Wormuth die Fondsboutique Pyfore Capital. Passend dazu hat die Fondsgesellschaft zum 27. Januar den von ihm beratenen China Digital Leaders (ISIN: DE000A2PS220) übernommen. Der Publikumsfonds war ursprünglich im April 2020 vom Vermögensverwalter Hansen & Heinrich und Universal Investment aufgelegt worden.

Das Fondsmanagement möchte in die Gewinner der Digitalisierung in China investieren. Daher wird der China Digital Leaders laut Angaben von Pyfore Capital nach der gleichen Strategie wie der im März 2018 aufgelegte Digital Leaders Fund (ISIN: DE000A2H7N24) und seine Schwellenländervariante EM Digital Leaders (ISIN: DE000A2QK5J1) gemanagt.

Das heißt: Wie gewohnt setzt die Fondsgesellschaft auf drei Arten von Unternehmen:

  • Digital Transformation Leaders: Traditionelle Unternehmen, die eine hohen digitalen Reifegrad erreicht haben und erfolgreich im digitalen Zeitalter wirtschaften.
  • Digital Business Leaders: Plattformunternehmen, die nahezu 100 Prozent ihrer Umsätze über digitale Kanäle machen.
  • Enabler Unternehmen: Hochspezialisierte Technologieunternehmen, die mit ihren Angeboten die Digitalisierung ermöglichen.

Für die Steuerung des Portfolios ist Mirko Wormuth zuständig. Er war in den vergangenen 23 Jahren in China als Anwalt, Unternehmer und Investor vor allem im chinesischen Einzelhandel, im E-Commerce und im Mobile-Payments-Bereich tätig.

Insgesamt investiert der Fonds in 30 bis 40 Firmen. „Die Unternehmen wählen wir nach attraktiver Bewertung und Erfolgsaussichten aus, also bottom-up. Für die drei Kategorien der Unternehmen in dem Fond gibt es daher keine feste Anzahl an Firmen“, erklärt Baki Irmak, Gründer von Pyfore Capital. Vor allem für die Branchen Hard Tech, Advanced Manufacturing, Consumer Internet und Consumer Goods sehen die Pyfore-Experten in den kommenden Jahren ein hohes Wachstumspotenzial. 

Generell glaubt Irmak, „dass es im Jahr 2022 ein Comeback für chinesische Aktien geben wird“. Auch Festlandaktien sind im Portfolio drin. Der Schwerpunkt liegt aber auf Aktien aus Hong Kong. „Unser Ziel ist es, den MSCI China Index, also ein passives Investment in chinesische Aktien, outzuperformen.“

China: Von der Copycat-Nation zum echten Innovator

„China hat in den letzten fünfzehn Jahren eine rasante technologische Entwicklung durchlaufen mit einem Grad an Digitalisierung, der das Leben breiter Bevölkerungskreise in den großen und kleinen Metropolen des Landes von Grund auf verändert und erleichtert hat“, sagt Mirko Wormuth, Fondsmanager bei Pyfore Capital. Das Land habe sich aus seiner Sicht von der sprichwörtlichen Copycat-Nation zu einem echten Innovator entwickelt. „Führten vor zehn Jahren die Entdeckungsreisen für neue technologische Trends unweigerlich in das Silicon Valley, so muss man sich heute auf den Weg zu den Gründern in Hangzhou, Peking und Shenzhen machen.“

Irmak ergänzt: „China und USA dominieren die Digitalökonomie weltweit.“ Gleichzeitig seien Digitalunternehmen in kaum einem Land so attraktiv bewertet wie in China. Als Beispiel nennt er den Hang Seng Index in Hong Kong. Dort hätten viele Firmen aktuell beispielsweise eine Bewertung unter ihrem Buchwert. Dazu kommt: „Wir glauben, dass die globalen Portfolien die Bedeutung von China nicht widerspiegeln.“ Das chinesische Bruttoinlandsprodukt und sein Beitrag zur weltweiten Wirtschaftsleistung spiegele sich in den globalen Indizes aktuell noch nicht ausreichend wider.

Chinesische Regierung agiert wirtschaftsfreundlicher

Trotz der politischen und regulatorischen Risiken werden aus Irmaks Sicht chinesische Aktien in globalen Portfolios langfristig eine herausragende Rolle spielen. Der Grund: „Mittlerweile hat die chinesische Regierung verstanden, dass sie den Markt nicht weiter verunsichern darf. Die Regulierung wird nicht mehr so erratisch kommuniziert.“ Auch die Strafen, die Unternehmen zuletzt zahlen mussten, waren Irmak zufolge „deutlich niedriger als angenommen“. Das regulatorische Klima verbessert sich also.

Die Bilanzqualität chinesischer Unternehmen sei zwar generell nicht so hoch wie in westlichen Ländern. Und das Risiko schlechter Qualität von Bilanzen und Geschäftsberichten ist laut Irmak grundsätzlich in Schwellenländern höher. „Aber in China geht die Regierung mittlerweile sehr rigoros dagegen vor und bei chinesischen Großunternehmen halten wir das Risiko für begrenzt.“

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