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Rekordhoch bei US-Autokrediten Vollautonom in die Finanzkrise

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Tückisch ist das Kreditkartengeschäft in den USA, weil hier die Kunden ihre Schuldenlast vor sich her schieben können. Während die Verbraucher in Deutschland Kreditkartenschulden einmal im Monat begleichen müssen, kommen US-Konsumenten mit einer Mindesttilgung über die Runden, für die nicht selten 25 US-Dollar ausreichen. Für die Banken laufen jährliche Zinsen von 14 bis 18 Prozent an.

Weil in den USA jeweils mehrere Kreditkarten in den Geldbörsen der Bürger stecken – ergänzt durch Kundenkreditkarten großer Kaufhäuser und Geschäfte, die weitere Einkäufe auf Pump ermöglichen –,  steigt die Zahl der Kreditkartenschuldner, die ihre Verbindlichkeiten nicht mehr begleichen können.

Autos, Kreditkarten, Bildung – stärker verschuldet haben sich die US-Amerikaner nur noch für vermeintlich dauerhafte Werte: Immobilien. Allerdings hat die US-Administration hier Lehren aus der Krise gezogen und den Banken strenge Regulierungsvorschriften auferlegt. Aber nun zeigt sich: Zwar wurden die Auflagen für Immobilienkredite deutlich verschärft, aber andere Kredite werden den Kunden geradezu nachgeworfen.

Gesamtschulden wieder auf dem Niveau von 2008

Ende 2016 betrugen die Gesamtschulden der US-Bürger 12,57 Billionen US-Dollar. Die Differenz zum dritten Quartal 2008, als direkt vor Ausbruch der Finanzkrise ein Hoch bei 12,67 Billionen US-Dollar erreicht wurde, ist minimal.

Sorge bereitet, dass wie schon vor neun Jahren mehrere negative Entwicklungen parallel laufen, die bei Störungen im Wirtschaftsleben, etwa bei einem konjunkturellen Abschwung, sich aller Voraussicht nach gegenseitig noch verstärken. Die nächste Abschwungphase, die statistisch gesehen bereits einige Jahre überfällig ist und offenbar nur durch die Geldpolitik der Notenbanken aufgehalten wird, dürfte unangenehm werden. Insbesondere die nach der Trump-Wahl bereits heiß gelaufenen US-Bankaktien könnten wegen der rekordhohen Risiken in ihren Bilanzen rasch Feuer fangen.

 

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