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Investmentrisiko Wassermangel Renditeperlen bei projektbezogenen grünen Anleihen

Bewässerungssystem in Kalifornien
Bewässerungssystem in Kalifornien: Knapp 70 Prozent des jährlichen Wasserverbrauchs entfallen auf die Landwirtschaft | Foto: imago images / Design Pics

Für Wasser als Anlage spricht unter anderem das knappe Angebot. Gemessen an der universalen Bedeutung für Ernährung, Hygiene, Landwirtschaft und Industrie ist Trinkwasser eines der knappsten Güter weltweit. Lediglich drei Prozent des Wassers auf der Erde ist Trinkwasser – von dem ein geringer Anteil direkt genutzt werden kann.

Pro Jahr wächst die Weltbevölkerung um etwa 80 Millionen Menschen – fast ausschließlich in den Schwellenländern. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach sauberem Trinkwasser rasant steigt. Die Menschen ziehen vermehrt in die Städte und fordern bessere Lebensstandards. Was wiederum den Pro-Kopf-Verbrauch von Wasser steigen lässt. Vor allem Asien und Lateinamerika müssen jetzt milliardenschwere Investitionen in ihre Wasser-Infrastruktur leisten.

Lösungen gegen Wasserknappheit

Milliarden Menschen haben nicht genug Trinkwasser. Insbesondere in Ballungszentren wächst das Problem. Der winzige Stadtstaat Singapur hat eine Lösung: Trinkwasser aus Abwasser. Ein Drittel des Abwassers der 5,7 Millionen Einwohner wird bereits aufbereitet – China will den gleichen Weg einschlagen. Unterdessen wurden in den USA Meerwasserentsalzungsanlagen für die Trinkwassergewinnung gebaut. Die Wiederaufbereitung von Wasser ist ein Wachstumsmarkt.

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Die größte Herausforderung beobachten wir in der Landwirtschaft: Knapp 70 Prozent des jährlichen Wasserverbrauchs entfällt auf diese Branche. Der steigende Lebensstandard lässt die Nachfrage nach wasserintensiveren Lebensmitteln steigen. Gleichzeitig gefährdet das zunehmende Interesse die globale Getreideproduktion. Doch innovative Technologien könnten Abhilfe schaffen. Ein Beispiel: Präzisionslandwirtschaft. Unter dem Begriff wird die zielgerichtete Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen mit Hilfe von Elektronik verstanden.

Investieren in Wasser umfasst dementsprechend weit mehr als nur Versorgungsunternehmen. Sowohl in Aktien- als auch in Anleiheportfolios ist eine hohe Risikostreuung möglich. Es sind Ertragsprofile von defensiv bis offensiv möglich. Kern eines traditionellen Portfolios bilden weiterhin staatlich regulierte Wasserversorger, wie man sie häufig in Großbritannien und den USA findet. Denn die Staaten tun weiter gut daran, ein günstiges regulatorisches Umfeld für Unternehmen zu schaffen, da hier weiterhin Investitionsbedarf besteht.

Die neue Grüne Welle trifft die Kapitalmärkte

In Europa kennt eine Vielzahl von Anlegern den Wasserversorger Veolia Environnement. Während sich solche Unternehmen vor allem durch gesicherte, planbare Erträge auszeichnen – ist die Wasseraufbereitung ein Wachstumsmarkt, der jährlich um 20 Prozent wächst. Ein Beispiel wäre Ecolab, ein Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der industriellen Reinigung und Hygiene für Hotels, Restaurants, Brauereien, Landwirtschaft, Lebensmittelhersteller, Wäschereien, Krankenhäuser und Gebäudereinigung.

Wir beobachten derzeit eine grüne Welle an den Kapitalmärkten: Covered Bonds und Green Asset Backed Securities von großen Emittenten wie Toyota oder der KfW sind dort ebenso zu finden, wie kleine Renditeperlen. Besonders interessant können Anleihen sein, die gleich ein Portfolio aus mehreren Projekten finanzieren. In Kanada müssen schätzungsweise 40.000 kleinere Wasserwerke erneuert beziehungsweise modernisiert werden.

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