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Aktualisiert am 07.06.2018 - 14:50 Uhrin Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 6 Minuten

Rentenfonds Ganz ohne Anleihen geht es nicht

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„Anleihen, die in einer anderen Währung als dem Euro notieren, können grundsätzlich einen Zinsvorteil bieten“, sagt Jasperneite, „dazu können, wenn die Währung gegenüber dem Euro aufwertet, Wechselkursgewinne kommen.“ Allerdings ist diese Chance auch ein Risiko: „Wertet die entsprechende Währung gegenüber dem Euro ab, kann der Zinsvorteil schnell aufgezehrt sein.“

 

Das gilt insbesondere für Anleihen aus den Schwellenländern. Diese bieten in lokaler Währung zwar 5 Prozentpunkte mehr als Bundesanleihen. „Doch gerade bei Emerging-Market-Währungen müssen Anleger mit sehr hohen Kursschwankungen auch im zweistelligen Prozentbereich auf Jahresbasis rechnen“, erklärt Jasperneite. Auch hier gilt deshalb: Das Management eines Fonds muss sich in dieser Anlageklasse sehr gut auskennen und darf dieses Segment nur als Beimischung betrachten. Ein anderer Weg, um über Fremdwährungspositionen eine Zusatzrendite zu erwirtschaften, besteht in der Beimischung von Staatsanleihen aus Ländern hoher Bonität.

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 „Die Strategie eines Rentenfonds kann heute eigentlich nur dann erfolgreich sein, wenn der Fondsmanager außerhalb einer Benchmark weltweit in die verschiedensten Anleihesegmente investieren kann“, sagt Jasperneite. Das gilt etwa auch dahingehend, dass er zusätzlich, bei Bedarf inflationsindexierte Anleihen beimischen kann. Deren Idee: Sie bieten eine variable Verzinsung, die an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex gekoppelt ist.

Klettert die Teuerungsrate, steigen auch der Kupon und der Rückzahlungsbetrag der Anleihe: „Das heißt, damit kann sich der Fondsmanager auch für den Fall einer anziehenden Inflationsrate wappnen“, so Jasperneite. Und ein weiterer Aspekt ist im aktuellen Umfeld wichtig: „Die Berücksichtigung der Liquidität der einzelnen Titel muss ein elementarer Bestandteil des Investmentprozesses sein“, sagt Jasperneite. Wenn heute am Kapitalmarkt etwas schiefgeht, wollen schließlich alle Investoren durch die gleiche Tür aus dem Markt. Anleihen mit geringer Liquidität könnten dann unter Umständen nur schwer oder mit hohen Verlusten verkauft werden. Das ist aktuell von Bedeutung, wo die Wertpapierkäufe der Notenbanken Liquidität absorbieren, die zugleich durch regulatorische Vorschriften verringert wird. Fazit: Nur ein breit diversifizierter Ansatz, der fundamentale Faktoren berücksichtigt, kann heute im Anleihebereich noch einen Beitrag zur Stabilisierung des Portfolios leisten und attraktive laufende Erträge bieten.

Fakten zu M.M.Warburg & CO

Die 1798 gegründete unabhängige Privatbank M.M.Warburg & CO mit Hauptsitz in Hamburg zählt zu den traditionsreichsten Bankhäusern in Deutschland. Zur Warburg Gruppe gehören renommierte Banken, Kapitalanlagegesellschaften und Tochterunternehmen. Die Gruppe ist in Deutschland in 13 Städten sowie im Ausland in der Schweiz (Zürich) und in Luxemburg vertreten und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter.

 

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