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Rezession und zu viel Geld Wiederholt sich die Geschichte?

„Uns droht eine Stagflation“, erklingt im Moment von vielen Seiten. Eine neue Wortschöpfung wie „Brexit“? Nein. Der Begriff „Stagflation“ vereint „Stagnation“ und „Inflation“ und wurde zum ersten Mal von Ian Macleod im Jahr 1965 in einer Ansprache vor dem British House of Commons benutzt. Auch damals befand sich die westliche Welt in einer Wirtschaftskrise; allerdings schoss gleichzeitig die Inflation in die Höhe – ein zu der Zeit unbekanntes Szenario, das sowohl Ökonomen als auch Geldpolitiker vor völlig neue Probleme stellte und das ökonomische Weltbild für immer veränderte.

Damit hat Keynes nicht gerechnet

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Bis in die 70er Jahre war vor allem in den USA die Geldpolitik von der Wirtschaftstheorie des britischen Ökonomen John Maynard Keynes geprägt. Ihm zufolge gibt es eine umgekehrte Beziehung zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit. In einer wachsenden Wirtschaft entstehen Arbeitsplätze, die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen wächst – und die Preise steigen und damit die Inflation. Umgekehrt wird auch die Inflation geringer, wenn das Wirtschaftswachstum sich verlangsamt. Denn: Die Zahl der Arbeitslosen wird höher, die Kaufkraft nimmt ab, die Preise sinken. Diese Art von Inflation nennt man nachfragebedingte Inflation.

Die Wissenschaft ist sich auch heute noch über die genauen Ursachen der Stagflation nicht einig. Eindeutig ist, dass sie nicht durch das Keynesianische Modell erklärt werden kann. Barry Nielsen führt aus: „Gemäß der Theorien von Keynes hätten steigende Ölpreise zum Wirtschaftswachstum beitragen müssen. Tatsächlich waren die 70er aber eine Ära steigender Preise und steigender Arbeitslosigkeit.“

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