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Robo-Advisory in Vermögensverwaltungen, Teil I „Deloitte unterstützt dabei sich zukunftsweisend zu positionieren“

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Darüber hinaus werden durch die automatisierten Prozesse die operativen Kosten gegenüber einer traditionellen Vermögensverwaltung reduziert. Der Kunde wird durch eine online verfügbare Plattform, auf denen Dokumente wie Reportings oder Research verfügbar sind, zu einer höheren Eigenständigkeit ermächtigt. Dadurch sparen Banken und FinTechs Kosten ein und vermitteln dem Kunden ein Gefühl von erhöhter Transparenz und Schnelligkeit.

Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, dass ein großer Teil der Kosteneinsparungen an den Kunden weitergereicht wird. Dadurch steigt die Wettbewerbsfähigkeit und das Angebot der automatisierten Vermögensverwaltung gewinnt an Attraktivität.

In welchen weiteren Geschäftssegmenten kann Robo-Advisory unterstützen?

Moulliet: Robo-Advisory bietet zusätzlich die Möglichkeit Risiko- sowie Compliance-Tools und Prozesse stärker digital zu integrieren, was zu geringeren Rechts- und Reputationsrisiken führt. Der Bereich des individuellen Investment Managements wird mittelfristig durch die automatisierte Vermögensanlage, welche eine größere Skalierbarkeit bietet, an Bedeutung verlieren. Das Modell der Zukunft wird die Kombination beider Ansätze im sogenannten Hybrid-Advice sein – je nach Kunde und Kundensegment wird Robo-Advisory oder traditionelle Beratung im Vordergrund stehen. Kunden werden auch flexibel im Prozess zwischen der On- und Offline-Variante wählen können.

Es ist auch zu beobachten, dass einzelne Wealth Manager den Robo-Advisory-Ansatz gezielt dazu benutzen, ihr Kundensegment nach unten auszuweiten und nicht mehr nur (U)HNWIs (Ultra High Net Worth Individuals, Kunden mit mehr als 1 Million Euro) ansprechen, sondern die automatisierte Variante gezielt auf das sogenannte Affluent-Segment (liquides Finanzvermögen zwischen 100.000 und 1 Million Euro) ansetzen, um sich ein zusätzliches Standbein aufzubauen.

Welche Trends zeichnen sich derzeit ab? Welche Robo-Advisory-Strategien werden besonders stark nachgefragt?

Moulliet: Das Robo-Advisory-Angebot, global betrachtet, treibt zurzeit viele Blüten. So gibt es Angebote, welche sich an bestimmte Gruppen oder Geschlechter richten. Bei der Wahl der entsprechenden Strategien bietet sich von individuellem Stock-Picking bis hin zu innovativen Produkten, wie beispielsweise Bitcoin, ein sehr breites Spektrum.

Die Mehrheit der Anbieter aber bietet eine Multi-Asset-Strategie basierend auf einem breiten ETF-Portfolio. Je nach Risikoneigung, basierend auf dem vorab individuell erstellten Kundenprofil, erhält der Kunde eine entsprechende starke Allokation von risikoreicheren Investments. Die gewählte ETF-Produktpalette reicht dabei von klassischen Aktien- bzw. Rentenfonds über Rohstoffe hin zu Währungen und Mischfonds oder auch Produkten des ESG-Spektrums (Environmental, Social, Governance). Dieses Angebot sehen wir auf die nächsten Jahre als Kern, um eine große Anzahl von Kunden vom Angebot automatisierter Vermögensverwaltung zu überzeugen.

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