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Aktualisiert am 07.12.2015 - 13:54 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 3 Minuten

Rohstoff-Schwemme Billig-Öl: Segen oder Fluch?

Billiges Öl, jubelte die deutsche Tagespresse vor Jahresfrist, kurbelt die deutsche Wirtschaft an. Der Preisverfall für den Rohstoff habe den gleichen Effekt wie ein milliardenschweres Konjunktur-Paket. Von einer kräftigen „Entlastung, die die Kosten der Unternehmen drückt und die Kaufkraft der Verbraucher erhöht“ sprach etwa Andreas Rees, Deutschland-Chefvolkswirt bei Unicredit. Seinerzeit war der Preis für das Fass Rohöl der Sorte WTI unter 80 Dollar gesackt.

Druck auf die Teuerungsrate ist nur ein Problem

Heute sind nach einer kurzen und schwachen Erholung im Oktober wieder weniger als 50 Dollar fällig. Von der wohltuenden Wirkung des Überflusses am Rohstoff, dessen Erschöpfung durch immer intensivere Förderung schon längst besiegelt schien, will heute dennoch kaum noch jemand etwas wissen. Der nachhaltig negative Druck, den das spottbillige Öl auch über Zweitrundeneffekte auf die Teuerungsrate ausübt, ist dabei nur ein Problem.

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So macht es der Preisverfall der europäischen Zentralbank noch schwerer, als es ohnehin schon ist, ihre Inflationsziele zu erreichen, und drängt sie zu immer weiteren unkonventionellen Maßnahmen mit bislang ungewissem Ausgang.

Wesentlich schwerer aber wiegt in den Augen vieler Experten der Effekt eines niedrigen Öl-Preises auf die Weltwirtschaft. „Der Fall des Ölpreises wurde von vielen Investoren als ein signifikant positiver Faktor für das globale Wirtschaftswachstum angesehen – so auch von uns“, heißt es in einem aktuellen Report der Aktienstrategen von Credit Suisse. In den vergangenen zwölf Monaten sei es jedoch ganz anders gelaufen. So haben die Strategen der Schweizer Großbank einen negativen Nettoeffekt auf das globale Wachstum ausgemacht, der vor allem auf einen durch den Preisverfall verursachten erheblichen Rückgang der Investitionen der Öl- und Gasbranche zurückzuführen sei. Den negativen Gesamteffekt des Investitionsrückgangs der gesamten Rohstoffbranche beziffern sie dabei auf rund einen Prozentpunkt.

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