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Aktualisiert am 07.12.2015 - 13:54 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 3 Minuten

Rohstoff-Schwemme Billig-Öl: Segen oder Fluch?

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Zweitrundeneffekte bis zu Caterern und der Hotelbranche

„Was den Einfluss auf das globale Bruttoinlandsprodukt angeht, sind Investitionen allerdings nur ein Teil der Geschichte“, heißt es weiter: „Eine Verringerung der Investitionen geht mit einem Verlust von Jobs und Erträgen einher (so ist die Summe aus Löhnen und Gehältern in der US-Energiebranche seit November 2014 beispielsweise um 18 Prozent gesunken) und bringt außerdem Zweitrundeneffekte bei Zulieferern von Maschinenbauern bis zu Caterern und der Hotelbranche mit sich.“ In einem geringeren Umfang bescheinigen die Credit-Suisse-Strategen selbst der Verringerung der Dividenden der Öl-Konzerne noch eine dämpfende Wirkung auf die Konjunkturentwicklung: Besitzer von Öl-Aktien müssten mit einem geringeren Einkommen auskommen.

Doch das ist nur der erste Teil einer globalen Rechnung, über die die vom niedrigen Preis für Öl und andere Rohstoffe wirklich Betroffenen nur müde werden lächeln können. Weil sich mit Öl und anderen Rohstoffen im Vergleich zu früheren Jahren kaum noch etwas verdienen lässt, stürzen etliche rohstoffexportierende Schwellenländer in teilweise existenzbedrohende Krisen. Weil der Fluss von Petro-Dollar ins Stocken geraten ist, kämpfen nun auch sie mit dem Übel, unter dem die Industrieländer schon lange leiden: geringen Wachstumsraten und steigender Verschuldung.

Etablierte Volkswirtschaften in der Folge ebenso betroffen

Selbst ohne die direkten ungünstigen Effekte auf die Investitionen der mächtigen Öl- und Energiebranche hat der niedrige Öl-Preis damit einen massiven negativen Einfluss auch auf die etablierten Volkswirtschaften, warnen Fachleute: „Eine Verlangsamung des Schwellenländerwachstums wird negative Folgen für die entwickelten Volkswirtschaften haben. Schwache Emerging Markets werden vor allem Japan, Europa und insbesondere Deutschland die größten Schmerzen bereiten", zitierte „Die Welt“ jüngst den ehemaligen Ökonomen des Internationalen Währungsfonds und heutigen Hedgefonds-Manager Stephen Jen.

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