LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MeinungenLesedauer: 4 Minuten

Elektromobilität befeuert Rohstoffnachfrage „Starke Chancen bei Nickel und Kupfer“

Stefan Breintner, stellvertretender Leiter Research & Portfoliomanagement bei DJE Kapital: „Die Aussichten für diversifizierte Minenkonzerne und Metallproduzenten bleiben weiter gut.“
Stefan Breintner, stellvertretender Leiter Research & Portfoliomanagement bei DJE Kapital: „Die Aussichten für diversifizierte Minenkonzerne und Metallproduzenten bleiben weiter gut.“ | Foto: DJE Kapital

Der globale Rohstoffsektor hat sich in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt gut entwickelt. Innerhalb des Sektors überzeugten vor allem Aktien diversifizierter Minenkonzerne und Metallproduzenten. Auch Energieaktien entwickelten sich im ersten Halbjahr 2018 besser, während die Kursentwicklung von Gold- und Edelmetallaktien enttäuschte.

Die Aussichten für diversifizierte Minenkonzerne und Metallproduzenten bleiben weiter gut. Die Vorstandsvorsitzenden der weltweit größten Rohstoffkonzerne wie Anglo American, BHP Billiton, Glencore oder Rio Tinto zeigten sich zuletzt auf der Metals, Mining & Steel Konferenz, eine der führenden Branchenkonferenzen von Bank of America Merrill Lynch in Miami, hinsichtlich der Nachfrageentwicklung zuversichtlich. Die Frage, ob der Sektor vor einer investitionsgetriebenen Wachstumsphase steht, wurde von den meisten Unternehmensvertretern mit „nein“ beantwortet. So gut wie kein Unternehmen plant einen neuen Investitionszyklus. Die Pipeline hinsichtlich neuer Minenprojekte ist damit weitgehend leer. Demzufolge könnten die Preise für Eisenerz, Kohle und Buntmetalle länger als erwartet auf hohen Niveaus bleiben. Dies würde die Gewinn- und freie Cash-Flow-Entwicklung der Produzenten begünstigen und sollte auch positiv auf die Aktienkurse abstrahlen.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Nickel: Nachfrage übersteigt Angebot

Besonders interessant erscheinen mittel- und langfristig die Perspektiven für Nickel. Bereits heute befindet sich der weltweite Nickelmarkt in einer sogenannten Defizitsituation, denn das jährliche Angebot aus laufender Produktion ist deutlich geringer als die Nachfrage. Aktuell gibt es keine großangelegten, neuen Projekte. Die Pipeline ist praktisch leer.

In den kommenden Jahren könnte sich die Angebotssituation von Nickel weiter verschärfen. Aktuell gehen konservative Marktschätzungen davon aus, dass das Angebotsdefizit von rund 90.000 Tonnen im Jahr 2017 bis 2025 auf 500.000 Tonnen ansteigen könnte. Nickel wird heute noch überwiegend von der Edelstahlindustrie nachgefragt. Die Nachfrage der Batterieindustrie ist aktuell noch relativ gering, könnte sich aber bis zum Jahr 2025 mehr als vervierfachen. Experten weltweit führender Nickelproduzenten wie der russischen Norilsk Nickel, des brasilianischen Vale-Konzern oder Glencore mit Sitz in schweizerischem Zug rechnen damit, dass 1,1 bis 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr an zusätzlicher Nickelnachfrage hinzukommen könnten. Da 1,1 Millionen Tonnen rund 46 Prozent der gesamten Angebotskapazität des Jahres 2017 entsprechen, müsste eigentlich massiv in neue Projekte investiert werden, um die Nachfrage zu decken. Vale prognostizierte auf der Metals, Mining & Steel Konferenz, dass mindestens 70 Milliarden US-Dollar zeitnah in neue Nickel-Projekte investiert werden müssten, um ein massives Angebotsdefizit abzuwenden.

Tipps der Redaktion