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Elektromobilität befeuert Rohstoffnachfrage „Starke Chancen bei Nickel und Kupfer“

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Niedrige Investitionen trotz Elektromobilität?

Wie bei Nickel gibt es auch bei Kupfer praktisch keine neuen großen Projekte an komplett neu zu erschließenden Standorten. Solche Projekte „auf der grünen Wiese“ sind teuer und zeitintensiv. Ein komplett neues Greenfield-Projekt dauert oftmals sieben bis zehn Jahre.

Zur Erfüllung einer Produktionsquote von 30 Prozent Elektroautos am globalen Produktionsmix bis zum Jahr 2030 werden immense Mengen an Nickel, Kobalt und Kupfer benötigt. Es stellt sich die Frage, warum die Bergbaukonzerne angesichts solcher Perspektiven nicht anfangen mehr zu investieren? Dies hat zwei Gründe: Erstens liegen die interessanten, nicht erschlossenen Ressourcen oftmals in geopolitisch riskanteren Ländern wie dem Kongo (Kobalt) oder Kasachstan (Kupfer). Zweitens scheuen die Konzerne hohe Investitionen. In den vergangenen 15 Jahren hat der Sektor die Nachfrageentwicklung nach Metallen zu optimistisch eingeschätzt und zu viel investiert. In den Jahren 2003 bis 2015 lagen die gesamten Investitionen des Sektors bei mehr als einer Billion US-Dollar. Als Folge dieses Investitions-Booms, einer fehlenden freien Cash-Flow-Generierung und zu hoher Schulden kamen die Aktienkurse der Bergbaukonzerne vor allem im Zeitraum 2013 bis 2015 massiv unter Druck.

Heutzutage steht die Generierung freier Überschussliquidität für viele Konzerne im Fokus. Seit dem Jahr 2016 investiert die Mehrheit deshalb deutlich weniger Kapital in neue Projekte. Die Fehler der Vergangenheit sollen sich nicht wiederholen. Als Folge dürfte das Angebot bei Nickel, Kupfer, Kobalt knapp bleiben. Die längerfristigen Gewinnaussichten der Bergbauindustrie könnten daher unterschätzt werden.

Generell gilt: Rohstoffaktien schneiden am Ende eines Konjunkturzyklus oftmals am besten ab. Im Vergleich zur Vergangenheit ist der Sektor aktuell vor allem durch eine sehr hohe Investitionsdisziplin und durch eine sich mehr und mehr leerende Projekt-Pipeline gekennzeichnet. Setzt sich die E-Mobilität durch, dürfte es bei einigen Metallen größere Angebotsdefizite geben. Aktien gut positionierter Bergbaukonzerne erscheinen daher weiter aussichtsreich.

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