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Rohstoffversorgung Schwieriger Zugriff auf schwer auszusprechende Materialien

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Besonders kritisch sei aktuell die Situation bei Kobalt und Graphit, die in Elektroauto-Batterien zum Einsatz kommen, weiß James Butterfill, Head of Research and Investment Strategy bei ETF Securities, einer der weltweit führenden, unabhängigen ETF-Anbieter. „Wir stehen jetzt an einem Wendepunkt zugunsten einer neuen Rohstoffgeneration, deren Nachfrage durch die Verflechtung von Technologien im Bereich Energieeffizienz, Automatisierung und Klimawandel angetrieben wird“, so Butterfill. Zwar gebe es weltweit reiche Vorkommen, jedoch seien nur wenige Länder bereit, diese Rohstoffe abzubauen – nicht zuletzt, weil die Förderung erhebliche Umweltbelastungen mit sich bringe.

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) weist ausdrücklich darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft bei den Rohstoffen, die für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt werden, komplett auf Importe angewiesen sei. „60 Prozent des global benötigten Kobalts kommen aus dem Kongo, 70 Prozent des Graphits aus China“, rechnet DERA-Experte Torsten Brandenburg vor.

Schon jetzt zeichnet sich eine Verknappung des Angebots ab. Die Lithiumpreise beispielsweise haben sich im laufenden Jahr auf 14.000 US-Dollar pro Tonne verdoppelt. Der vor allem durch die Elektromobilität einsetzende Bedarf verknappt das Angebot, wodurch die Minenbetreiber die Preise für die Rohstoffe diktieren können.

Diese Preisentwicklung wurde vor einigen Jahren schon bei den Seltenen Erden befürchtet, „vielleicht die interessanteste Gruppe dieser neuen Generation von Rohstoffen und die am wenigsten bekannte“, so James Butterfill. „Obwohl vielen nicht geläufig, sind Seltene Erden integraler Bestandteil der Produktion moderner Technologien in zahlreichen Industriesektoren. Dazu gehören Medizin, Verteidigung, Transport und Energieerzeugung sowie der Dreh- und Angelpunkt unseres täglichen Lebens – die Elektronik und mobile Geräte. Mit einer wachsenden globalen Mittelschicht, gepaart mit dem Aufstieg der Automatisierung, wird eine Litanei schwer auszusprechender Materialien wie Yttrium und Praseodym ihre zentrale Rolle in unserem modernen Lebensstandard weiter festigen“, blickt Butterfill voraus.

Auch bei diesen Hochtechnologiemetallen, landläufig als Seltene Erden bezeichnet, wurde die nachhaltige Versorgung in Frage gestellt, nachdem China vor zehn Jahren Exportbeschränkungen erließ. Inzwischen scheint sich hier die Aufregung gelegt zu haben. Die Industrie sucht nach Substituten. So hat BMW kürzlich einen E-Motor vorgestellt, der ohne Seltenen Erden auskommt.

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