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Roundtable zu Multiasset-Fonds „Wir müssen noch viel innovativer werden“

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Diese Einzelteile sind dem Kunden wirklich wichtig?

Jochum: Am Ende des Tages ja. Wichtig ist erstens das Risikoprofil des Kunden. Und zweitens: Schon bevor Mifid 2017 kommt, wollen Kunden wissen, wie wir die Strategie umsetzen. Die wissen schließlich auch, dass das Umfeld am Rentenmarkt sehr herausfordernd ist, und wollen nicht nur etwas über die Unterschiede zu anderen Produkten hören, sondern auch wissen, wo die Erträge in solchen Zeiten herkommen.

Ich kann da nicht sagen, dass der Fonds eine total klasse Derivate-Struktur hat, die einfach alles liefert, und den Rest macht der Hedge. Da ist der Kunde verloren. Daher ist eine klare Begriffsdefinition bei Multiasset die größte Herausforderung.

Kolitsch: Der Berater ist sehr stark gefordert, deshalb müssen wir mehr Transparenz schaffen, die Komplexität der Produkte für den Berater runterbrechen und ihm einen Einblick ermöglichen, um besser vergleichen zu können.

In den vergangenen fünf Jahren wurde auch im Multiasset-Segment historische Performance verkauft.

Machts: Das ist richtig. Wer in Krisenphasen richtige Entscheidungen getroffen hat, hat gewonnen. Das sind nur wenige, wenngleich das eine Erwartungshaltung ist, die an alle adressiert ist. Nun ist am Rentenmarkt wenig zu holen, Aktien bleiben volatil, und daher wird sich die Produktwelt verändern. Sie sehen den Trend in den USA. Das sogenannte Outcome-Oriented-Investing.

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Bin ich in der Lage, mit dem Kunden ein Ziel zu definieren und entsprechend zu liefern? Wie tief das ins Detail gehen muss, ist unterschiedlich. Aktuell ist zumindest bei uns die entsprechende Nachfrage vorhanden und wächst langsam.

Schütt: Die historische Rendite wird ein wichtiges Entscheidungskriterium bleiben. Allerdings hat die Vergleichbarkeit der Strategien abgenommen. Also werden wir in Zukunft genauer werden müssen, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Dies scheint in der Vergangenheit keine ausreichende Berücksichtigung gefunden zu haben, was zum Teil auf mangelnde Informationen zu einzelnen Produkten zurückzuführen ist.

Kolitsch: Die Beraterwelt will leicht erklärbare Konzepte. Das ist natürlich nicht immer ganz einfach. Aber der Berater verkauft nur das, was er versteht. Bei Multiasset 2.0 ist es daher unsere Aufgabe zu erklären, zu schulen und diese komplexeren Produkte dem Berater zugänglich zu machen.

Röhrl: Ich denke, wir machen uns da etwas vor. Auch der Anlageprozess eines herkömmlichen Aktienfonds – im Detail erklärt – wird vom Endkunden nicht vollständig verstanden werden. Soll er deswegen keinen Plain-Vanilla-Aktienfonds kaufen? Daher halte ich den Glauben an eine vollständige Transparenz für den Endkunden auch für eine Illusion, selbst, wenn wir alle Kraft darauf verwenden zu erklären, wie es funktioniert.