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Roundtable zu Multiasset-Fonds „Wir müssen noch viel innovativer werden“

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Wie kann Multiasset 2.0 es überhaupt in die Zukunft schaffen?

Machts: Sie werden künftig auch eine Allokation bekommen, ohne einen Fonds zu kaufen. Die Zielsetzung, als Dienstleister für Banken und Vermögensverwalter aufzutreten, ist ein Weg. Und wir müssen thematischer denken, etwa rund um die Altersvorsorge. Da sind wir als Industrie noch weit weg, und unter der kommenden Regulation brauchen wir die Individualisierung des langfristigen Vermögensaufbaus.

Kaum ein Kunde geht per se durch die Straßen und sucht eine Allokation. Aber er sucht Lösungen und verfolgt seine Ziele. Wir als Asset Manager haben sowohl die Marktkenntnis als auch das technische Know-how, wir sind aber nicht in einer klassischen Endkunden-Beratung.

Jochum: Vollkommen richtig. Ich kann nicht über Transparenz sprechen, wenn ich es nicht schon auf der Arbeitsfläche hinbekomme. Daher ist die operative Ebene so wichtig, und ich muss klare Prozesse und Strukturen haben.

Schütt: Die Anforderungen der Kunden stehen im Vordergrund. Möchte er eine feste monatliche Ausschüttung, sollte das möglich sein. Das Gleiche gilt für avisierte Schwankungsbreiten. Beide Bedürfnisse wurden an uns herangetragen und sind heute als Produkte verfügbar.

Wie ist denn die Wertschöpfungskette zwischen Asset Manager und Bank künftig definiert?

Jochum: Wir müssen die Infrastruktur und Informationen bereitstellen. Das ist unsere Kompetenz. Der Banker braucht unsere Hilfe. Er weiß nicht, was etwa in den Emerging Markets passiert. Auch unabhängig von der Altersvorsorge ist da noch für jeden Platz.

Schröm: Wir nehmen gerade die Kundenperspektive ein. Das gefällt mir. Denn die Perspektive kann auch ein regelmäßiger Einkommensstrom sein. Etwa für Stiftungen. Die wollen nicht viele Entscheidungen treffen. Für die sind Income-Lösungen sehr sinnvoll.

Wolf: Richtig. Das spricht für Multi-Manager-Ansätze, und ich gebe ihnen recht. Für solche Kunden werden sicherlich künftig Multiasset- und Income-Lösungen verschmolzen.

Schröm: Eine aktuelle Studie von Morgan Stanley erwartet den größten Zuwachs in diesem Segment. Gerade wegen des demografischen Faktors.

Kolitsch: Income-Strategien sollen laufende Ausgaben der Anleger durch einen regelmäßigen Einkommensstrom abdecken. Das ist auch für uns ein sehr wichtiges Produkt der Zukunft. Was wir jedoch gesehen haben, ist interessant: Es wird ganz selten die ausschüttende Variante gewählt.