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Aktualisiert am 22.07.2020 - 15:00 Uhrin FondsLesedauer: 6 Minuten

Schroders zu Schwellenländer-Investments „Blauer Himmel über Peking“

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Wie war es um diese Entwicklungen im Jahr 2018 bestellt?

McLaren: 2018 war ein schwieriges Jahr an den Märkten, aber wir haben mit unseren Engagements in Schwellenländern unter anderem vom steigenden Ölpreis profitiert: Unsere Beteiligungen im Energiesektor haben sich ausgezahlt.

Herausforderungen standen wir hingegen mit Blick auf den Technologiesektor in Asien gegenüber. Hardware-Zulieferer für Apple kamen unter Druck, weil sich der globale Smartphone-Markt seinem Reifestadium nähert. Anders als noch vor einigen Jahren sieht sich wegen der immer ausgereifteren Technik jetzt nicht mehr jeder Smartphone-Besitzer gedrängt, sein älteres Modell gegen ein brandneues austauschen zu müssen.

Veränderungen hat es auch am bislang lukrativen Computerspielmarkt in China gegeben: Die Regierung setzt sich inzwischen stärker dafür ein, dass junge Menschen weniger Zeit beim Online-Daddeln via Smartphone oder PC verbringen – und sich stattdessen Sport und Hausaufgaben widmen. Exzessives Computer- oder Videospielen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sommer 2018 in ihren Katalog „International Classification of Diseases“ als Krankheit aufgenommen. Der steigende Wohlstand in China beginnt seine Kehrseiten zu zeigen: Schätzungsweise 100 Millionen überwiegend minderjährige Zocker sind in China der Spielsucht verfallen.

Was unternimmt Chinas Regierung dagegen?

McLaren: Die Regulierungsvorschriften für die Marktzulassung neuer Online-Spiele werden verschärft. So müssen Anbieter technisch sicherstellen, dass die Spielzeit für Kinder unter 12 Jahren auf nur noch eine Stunde am Tag begrenzt ist. Nach 21 Uhr dürfen Kinder gar nicht mehr spielen. Für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren wurde ein Limit von zwei Stunden täglich eingeführt. Auch für Anleger gibt es dadurch Einschränkungen: Die Renditen in diesem Bereich gehen zurück. In den vergangenen Jahren waren die Erträge noch kontinuierlich gewachsen.

Wie stellen Sie sicher, dass sich die Unternehmen, in die Schroders investiert, unabhängig von übergeordneten Ereignissen nach Wunsch entwickeln?

McLaren: Insgesamt 35 Research-Analysten in sieben verschiedenen Ländern kümmern sich bei Schroders um die kontinuierliche Evaluierung. Sie verbringen viel Zeit damit, das Management der jeweiligen Firmen zu besuchen und Fragen zu stellen. Sieben Fondsmanager in unserem Schwellenmarkt-Team, alle mit Sitz in London, machen sich ebenfalls in den Zielmärkten ihrer Investments ein genaues Bild. Wichtig ist jedoch auch, sich nicht nur mit den Geschäftsführern zu treffen, sondern auch im Kontakt mit der Regierung eines Landes zu stehen. Wir sprechen mit Politikern, Zentralbankern und auch mit NGOs. Dadurch bekommen wir ein umfassendes Gesamtbild der jeweiligen Lage in einem Land. Wir erhalten somit einen Eindruck vom Big Picture, das neben der jeweiligen individuellen Situation eines Unternehmens nie vernachlässigt werden sollte.

Warum sollten sich Anleger, die über Investments in Schwellenmärkten nachdenken, mit den Produkten von Schroders auseinandersetzen?

McLaren: Für nachhaltig gute Anlageerfolge spricht unser sorgfältig strukturierter Investmentprozess, den wir seit langer Zeit erfolgreich anwenden; die Track-Records zeigen es. Wir verfügen bei Schroders über sehr umfängliche Ressourcen zur Analyse der Märkte. Das fängt bereits beim personell großzügig ausgestatteten Team an, das schon zahlenmäßig zu den weltweit stärksten gehört. Viele unserer Analysten arbeiten direkt in den Ländern und Regionen in denen sie ihre Investments tätigen. Und die sieben Fondsmanager unseres Schroder Global Emerging Markets Fund arbeiten verlässlich seit 2006 zusammen.