Schwarze Schwäne, Spieltheorie Tipps für den Bond-Handel nach dem Brexit
Zwar ebben die direkten Folgen der Entscheidung der Briten, die Europäische Union (EU) zu verlassen, langsam ab. Aber in Gesprächen mit Investoren, Strategen und Händlern wird eines deutlich: herauszufinden wie die Geschehnisse in der politischen Arena korrekt einzupreisen sind, war selten so wichtig wie jetzt.
Strategen für den Handel mit Staatsanleihen mussten ihre Prognosen über Bord werfen als die Renditen der Bonds nach dem Brexit-Votum auf historische Tiefstände fielen. Ein Messwert für künftige Preisausschläge bei Bonds, Aktien, Währungen und Rohstoffen kletterte. Und die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen die als „Schwarzer Schwan“ bezeichnet werden, weil sie so selten und so schwer vorauszusagen sind, kletterte, gemessen an den Preisen für Optionskontrakte, auf einen Rekord.
Komplizierte Analysen
1.200% Rendite in 20 Jahren?
„Angesichts des geopolitischen Umfelds, das wir derzeit haben, muss man definitiv mehr tun als nur die Fundamentaldaten analysieren. Mit dem Brexit haben wir ein erstaunlich kompliziertes Problem bekommen.”
Brian Singer, Leiter dynamische Allokation bei William Blair in Chicago
Singer setzt inzwischen häufig auf die Spieltheorie, um politische Risiken in seine Anlageentscheidungen einbeziehen zu können. Sein Team hat auch unlängst eine Volkswirtin mit militärischem Hintergrund eingestellt − nicht zuletzt wegen ihrer Fähigkeiten, Veränderungen in geopolitischen Trends zu bewerten.