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in Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 5 Minuten

Schwellenländeranleihen „Nicht blind auf ETFs setzen“

Bei Anlagen in Schwellenländer (Emerging Markets oder EM) wird die Wahrnehmung von Chancen und Risiken in hohem Maße von der Stimmung wichtiger Investorengruppen bestimmt. So gibt es Phasen, in denen eher die hohen Wachstumschancen, die gute Demografie und das Aufholpotenzial gegenüber den etablierten Volkswirtschaften im Vordergrund stehen und deshalb viel Kapital in die entsprechenden Regionen fließt.

Zu anderen Zeiten – wie eben jetzt – wird der Risikoseite dagegen eine sehr viel höhere Bedeutung beigemessen. Die oftmals unsichere politische Konstellation, die teilweise unterentwickelte Wirtschaft, das manchmal schlechte Bildungsniveau, die teils mangelhafte Infrastruktur und nicht zuletzt die starke Abhängigkeit von ausländischem Kapital rücken in den Vordergrund. Anlagegelder fließen ab, wobei sich auf den letzten Punkt bezogen „die Katze hier natürlich in den eigenen Schwanz beißt“.

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Steigende Zinsen und Handelskonflikt

Stellt sich die Frage, warum die Stimmung in den vergangenen Monaten ins Negative gedreht hat? Als Auslöser Nr. 1 ist sicherlich der Zinsanstieg in den USA zu nennen. Steigende US-Leitzinsen und in der Folge auch steigende Renditen für mittlere und längere US-Treasuries sind Gegenwind für die Emerging Markets. Die Schwellenländer sind stark in Dollar verschuldet und steigende US-Zinsen führen damit zu erhöhen Zinskosten vor Ort. Gleichzeitig steigen die Opportunitätskosten.

Amerikanische Staatsanleihen, die quasi als risikofreie Anlage gelten, werden zu einer immer attraktiveren Alternativanlage für Dollar-Bond-Investoren. Dies dreht die Kapitalströme um, also raus aus den Emerging Markets, rein in Treasuries. Der Dollar konnte so gegenüber den meisten Schwellenländerwährungen in 2018 deutlich aufwerten. Damit hat sich die Schuldenlast der Emerging Markets relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiter erhöht – eine zusätzliche Bürde.

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