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Aktualisiert am 09.06.2022 - 17:23 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 4 Minuten

Schwellenländer-Aktien, Teil I „Der Markt hat Nachholbedarf“

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Kann man den Stimmungsumschwung auch in Zahlen ausdrücken?

Röhrig: Selbstverständlich! Ziehen wir einfach den MSCI Emerging Markets Index heran. Zusammengesetzt ist der Index aus mehr als 800 großen und mittleren Unternehmen in 24 Schwellenländern. Der MSCI Emerging Markets Index erzielte 2016 eine Jahresrendite von 11,1 Prozent und blieb damit nur knapp hinter dem S&P 500 mit 11,9 Prozent zurück.

Diese positive Entwicklung in den Schwellenländern hat sich 2017 fortgesetzt: Der Index stieg schon im ersten Quartal um 11,4 Prozent, verglichen mit 5,5 Prozent beim S&P 500. In den vergangenen drei Monaten wurde nochmals ein Plus von rund 10 Prozent erzielt.

Beachtliche Zuwächse. Warum sollten Anleger sich an den Trend dranhängen?

Röhrig: Schauen Sie sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) an: Vor der Finanzkrise lag es auf einem ähnlichen Level wie das der USA, Schwellenländer hatten ähnlich stark performt. US-Aktien gelten heute als teuer, die Emerging Markets – und auch Europa – blieben hingegen zurück. Obwohl es zuletzt nach oben ging, liegen die Bewertungen immer noch unter dem langfristigen Durchschnitt und unter denen in USA und Europa. Kurz: Der Markt hat Nachholbedarf und bietet Aufholpotenzial.

Welche Länder könnten zukünftig noch interessanter werden?

Röhrig: Im UBS Global Emerging Markets Fund folgen wir strikt der Einzeltitelanalyse. Wir sind Stockpicker. Herzstück der Anlagestrategie ist der Bottom-up-Ansatz.

Es gibt allerdings tatsächlich länderspezifische Themen, die uns interessieren. Das Wachstum in China hat sich zwar auf aktuell sechs Prozent abgeschwächt. Dennoch ist der Markt über die Jahre immer größer geworden. Die bislang rein exportgetriebene Volkswirtschaft lässt aufgrund des gestiegenen Wohlstands mehr Binnenkonsum zu. Chinas Dienstleistungssektor hat inzwischen den größten Anteil an Chinas BIP. Das eröffnet Anlagemöglichkeiten, ob bei IT, Mobilität, Finanzdienstleistungen, Pharma oder Bildung. Wir suchen nach Unternehmen, die diese Themen in Gewinne ummünzen.  

Könnten Sie neben China ein weiteres Land mit viel Potential nennen?

Röhrig: In Indien bewirken die Reformen unter Premier Narendra Modi einen Modernisierungsschub, gerade auch mit Blick auf die Infrastruktur. Auch hier ist der Konsumbereich interessant, ebenso wie der Bankenbereich.

 

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